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Schubert: Der Spuk auf Schloß H.

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Gegen 2 Uhr 45 Min. morgens meldete sich unser alter Freund, der unsi
die Verhaltungsmaßregeln gegeben hatte, durch das Medium und konferiert©
über diesen Fall. Er sagte u. a.: Dieses Wesen glaubt nicht, daß es nach
menschlichen Begriffen tot sei. Es habe die Absicht, zu sterben, und wollte
sich mit dem Medium aus dem Fenster hinausstürzen, um endlich Ruhe zu
finden vor diesen Qualen. Den Tisch halte es umgestürzt, um eine Verwirrung
anzurichten, und ein Hindernis zwischen sich und seine Verfolger
(in diesem Falle wir) zu stellen, um sein Vorhaben auszuführen. Aus diesem
Grunde wurde auch der Aufwand an Kraft gebraucht. Es wollte -»ich dadurch
von seinen Feinden befreien, um den Tod zu suchen. Am meisten gelitten
habe es darunter, daß seine stärkste Waffe, „der Blick", vollständig versagt
habe. Es merkte doch, daß es auf diese Weise nichts erreichen konnte und > ersuchte
nun in der Kemenate sich aus dem Fenster zu stürzen, wollte ebenfalls
den Tisch zwischen sich und seine Verfolger stellen, was ihm in diesem Falle
nicht gelang. Das Kruzifix mit seiner Strahlkraft habe ihm die letzten Kräfte
geraubt und es für die nächsten paar Stunden unfähig gemacht, sich zu manifestieren
. Es wurde uns nun empfohlen, der Ruhe zu pflegen, doch sollten
wir besonders nach 5 Uhr auf der Hut sein. Es wurde uns folgende Anordnung
für die IN acht gegeben: Frau Sch. und das Medium schlafen in einem
Zimmer, Herr F. und Herr R. im Nebenzimmer, die Tür bleibt nur angelehnt,
um jedes Geräusch sofort zu beobachten. Ich sollte nach der anderen Seite
des Flügels gehen und im Nebenraum von Frau Dr. .Ys Schlafzimmer zu
deren Beruhigung mich aufhalten. Sämtliche Türen bleiben nur angelehnt,
um jedes Geräusch zu kontrollieren, damit ein jeder wieder sofort zur Stelle
sein könne, falls ein Trancezustand eintreten würde. In dieser Weise pflegten
wir einige Stunden der Ruhe, nicht aber des Schlafes.

Kurz nach 3 Uhr .stellte ich bereits das einwandfreie Funktionieren des
elektrischen Lichtes fest. Ich ging dann auf den Allan, um etwas frische
Luft zu schöpfen und die schöne Umgebung zu bewundern. Es fand sich
einer nach dem anderen ein. Um 8 Uhr saßen wir bereits an der Kaffeetafel
. Danach ergingen wir uns einige Zeit im Freien, berichtigten einen
anderen Schloßflügel, sowie den Turm mit seinem herrlichen Vusblick und
zuletzt das Museum.

Um 11 Uhr nahmen wir unsere allen Platze zwecks einer Sitzung wieder
ein. Wir hallen die Türen verschlossen, um ein Entweichen, wie während
der letzten Sitzung zu verhindern. Um 11 Uhr 20 Min. trat der Trance-
zustand wieder ein. Von einer Kraflanstrengung war keine Rede mehr. Es
war nur noch ein Zusammenraffen der letzten Kräfte. Vor allem kam jetzt
sein hochmütiges Wesen zur Schau. Er sprach kein Wort. Wir sagten ihm,
daß er uns durch dieses Wesen absolut nicht imponieren kann. Vor allen
Dingen richtete er seinen starren Blick auf mich, um mich einzu&chüchlern.
Ich sprach ihm da\on, daß er sich keine Wirkung zu \ersprechen habe, da
mich solches absolut nicht störe, im Gegenteil, je intensiver er mich ansieht,
um so ruhiger werde ich. Das war scheinbar des Guten zuviel. Er sprang auf
und wollte mir an die Kehle. Dieses schlug fehl, da die beiden anderen Herren


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