http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1931/0434
382
Zeitschrift für Parapsychologie. 8. Heft. (August 1931.)
«
rein sekundäre Bedeutung beizumessen ist, betrachtet. Bei diesen Sitzungen
ist kein Versuch gemacht worden, die physikalischen Phänomene wissenschaftlich
zu kontrollieren. Dem Medium ist kein Zwang auferlegt worden, die Folge
war ein durchaus harmonisches Milieu und die mentalen Beweise häuften sich
in geradezu verblüffender Weise. Die Verfasserin teilt das Beweismaterial in
3 Gruppen.
1. Gruppe. Betrifft Dinge, die seit dem Tode der Intelligenz stattgefunden
haben, a) Mitteilungen und Bemerkungen des Geistes betreffend die täglichen
Handlungen der Teilnehmer (worin die Verfasserin den Beweis erblickt, daß es
unsichtbare Wesenheiten gibt, die unser tägliches Leben genau verfolgen
können), b) Besprechung von Einzelheiten, die den Teilnehmern unbekannt
waren, wodurch die telepathische Theorie widerlegt wird.
2. Gruppe. Betrifft Geschehnisse vor dem Tode der kundgebenden Intelligenz
, a) Besprechung von Einzelheiten, die dem Geiste allein bekannt
waren, aber nachträglich bestätigt wurden. (Widerlegung dadurch der Unterbewußtsein
theorie.) b) Betreffend Ereignisse, die dem Geiste und einem Teilnehmer
bekannt waren und darum zur sofortigen Identifizierung der Persönlichkeit
führten.
3. Gruppe. Voraussagungen über zukünftige Geschehnisse.
Es wird von vornherein betont, daß alle Teilnehmer dem Medium völlig
unbekannt waren, auch sind sie ihm nicht vorgestellt worden. Die Sitzungen
fanden in einer kanadischen Stadt statt, wo das Medium fremd war. Das
Medium kam oft von der Bahn direkt in die Sitzung. Es war also menschlich
unmöglich, daß die mitgeteilten Einzelheiten ihm bekannt sein könnten. Infolgedessen
sieht die Verfasserin davon ab, jedesmal zu betonen, daß das
Medium die Teilnehmer nicht gekannt hat. Nur in Ausnahmefällen macht sie
wieder darauf aufmerksam, daß es für das Medium unmöglich war, die angeführten
Namen und Einzelheiten zu wissen. Bevor der Schreiber dieser Zeilen
aus dem sehr reichen Inhalt zitiert, möchte er kurz die Persönlichkeit des Mediums
schildern, wie sie ihm aus persönlichen Erfahrungen, bei einer Sitzung,
die er vor etwa 5 Jahren mit ihm in New York hatte, bekannt ist.
Mr. Catheuser ist ein unscheinbarer kleiner Mann, äußerlich sehr ruhig,
aber, wie alle Direkte-Stimme-Medien, außerordentlich empfindlich und feinfühlig
. Sehr wichtig ist die Tatsache, daß sein ganzes Sprachwesen und seine
Alfssprache durch eine vor vielen Jahren erfolgt© Operation für Hasenscharte
beeinträchtigt wird. Beim Sprechen schnüffelt er immer, so daß seine Stimme
unverkennbar ist. Mr. Catheuser stellte damals bei der Sitzung, die ich in
unserm Hotelsalon mit ihm erlebte, zwei Sprachröhren mitten im Kreise auf.
Dann suspendierte er eine rote Birne in etwa einem Meter Entfernung vom
Boden, so daß nur das schmale Ende der Trompete unsichtbar blieb, der übrige
Teil aber unter roter Beleuchtung war. Eine Kontrolle wurde nicht versucht,
doch sprach Mr. Catheuser mehrmals gleichzeitig mit der „Geiststimme",
auch legte meine Mutter von Zeit zu Zeit, als die Trompete im Schweben begriffen
war, ihre Hand auf sein Knie, wodurch der Beweis erbracht wurde, daß
er sich ruHig verhielt. Alle Lichter, mit Ausnahme der hängenden roten Birne
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1931/0434