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Zeitschrift für Parapsychologie. 8. Heft. (August 1931.)

scheinungen handelt, die allerdings rein animistisch sehr schwer zu erklären
sind. Es wäre zu wünschen, daß man Mr. Catheuser für Experimente in
Deutschland (vielleicht im Schröderschen Institut) gewinnen könnte. Allerdings
müßte man sich von vornherein klar machen, daß wirklich großartige Direkte-
Stimme-Phänomene nur zu erzielen sind in einer Atmosphäre des gegenseitigen
Vertrauens, vor allem aber der Ruhe und der Geduld, Dinge, woran es bei den
veiunglückten Valiantine-Sitznngen in Berlin so jämmerlich gefehlt hat.

Weltanschauliches und Theoretisches.

Spukwesen und Materialisationen.1)

Von Leopold Günther-Schwerin, Wiesbaden.

In seinem Aufsatz: „Die ,Weiße Frau" auf Schloß Bernstein
im Burgenland" (Februarheft 1929 der „Zeitschrift für Para-
psychologi e", bei Oswald Mutze-Leipzig), wirft der Verfasser: Johannes
Illig-Göppingen, die Frage auf: „Ob es (das anscheinend belebte
Wesen, die ,Weiße Frau') auch psychische Eigentümlichkeiten zeigt und
welcher Art diese sind?"

An anderer Stelle sagt er: „Dieser weiße Schein, der vor dem Seher herging
oder kroch, war das Grundelement der „Weißen Frau"; es war der lichte
Nebel, der zuweilen durch Türspalten hereinquillt und sich zu Spukgestaltenj
formt, der leuchtende Fleck am Boden, oder der weiße Musselinhaufen, der
sich in den Materialisationssitzungen belebt und in Form weißer Wolken in
die Höhe steigt, bis unter den Falten der Draperie ein Lebewesen in menschlicher
Gestalt zum Vorschein kommt."

9 Der Verfasser jenes Aufsatzes bemüht sich offenbar, eine gleichlaufende
Linie festzustellen zwischen Materialisationen (Verkörperungen), welche als
sog. ,,Spuk", jedoch ohne Inanspruchnahme eines Mediums zustande kommen
und jenen*, die in den Sitzungen mit einem Materialisationsmedium beobachtet
werden. Er ist damit auf dem richtigen Wege.

Auch ich halte jene Spukwesen und die Verkörperungen, die durch ein
Medium entstehen, für wesensverwandt. Je nachdem aber ihre unsichtbaren)
Farmer imstande sind, sich einen vollkommen ausgebildeten Körper zu bauen,
oder aber in stümperhaften Versuchen hierzu stecken bleiben, je nachdem
werden sich auch die „psychischen Eigentümlichkeiten" auslösen können, auf
deren Feststellung Iiiig mit Recht viel Wert legt, denn sie würden beweisen,
daß wir es mit selbständigen Persönlichkeiten zu tun haben.

Die Kunst oder Fertigkeit, einen menschlichen Körper sich in der grobem
Materie wieder zu formen, nach allerhand uns noch vollkommen unbekannten
Gesetzen, muß scheinbar auch erst erlernt werden und hängt vielleicht von,
einem bildnerischen Talent ab, das mit der Zeit entwickelt werden kann, etwa

*) Ich habe absichtlich jedes fachwissenschaftliche Fremdwort nach Möglichkeit
in meinem Aufsatz vermieden, um auch den mit solchen nicht vertrauten
Lesern meine Ausführungen verständlich zu machen. Der Verfasser.


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