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Günther-Schwerin: Spukwesen und Materialisationen.

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Hier ist also die Möglichkeit gegeben, jene Spukwesen und Verkörperungen
unserem Verständnis näherzubringen, ihr Verhalten zu begreifen und ihre persönlichen
Aeußerungen zu überwachen.

Das manchmal „traumhafte**, unsichere Benehmen mancher Verkörperungen
, ihr Unvermögen in manchen Fällen zu sprechen, das wie leblos ins
Leere schauende Auge, das maskenhaft starre Gesicht, die klumpigen, ungegliederten
Hände oder Füße, das Papierähnliche, Flache mancher derselben,
all das ist die Folge davon, daß sie es noch nicht zur Meisterschaft gebracht
haben in der Bildung ihres Körpers, sondern noch Schüler, Anfänger oder
„Dilettanten** sind.

Wer aber einmal die Sitzungen eines gut entwickelten Materialisationsmediums
mitmachte, durch welches meisterhafte Verkörperungen kommen, und
dieselben als von persönlichem Leben strotzend, in jeder Beziehung menschengleich
ausgebildet erkannte, mit ihnen sprach über ernste oder heitere Dinge,
ihre Körperwärme empfand, ihre Festigkeit prüfte, wer sah, wie sie sich leicht
und gewandt bewegten, wie lebendig ihre Augen blickten, wie sie alte Bekannte
aus früheren Sitzungen wiedererkannten und begrüßten, wer ihren Eigenwillen
, ihre Ab- oder Zuneigungen, ihre kleinen „menschlichen** Schwächen,
Eitelkeiten l,sw. beobachtete, ihren ausgesprochen verschiedenen Charakter
(da in einer Sitzung 5—10 Verkörperungen kamen, konnte man dies mit
Leichtigkeit feststellen) erkannte, wie ich dies in jenen Sitzungen mit Minna
Demmler erlebte, für den besteht kein Zweifel, daß jene Verkörperungen}
sich vollkommen menschlich äußern, jene gewünschten „psychischen Eigentümlichkeiten
** besitzend. Alle Verkörperungen, die (auch in jenen Sitzungen
kam dies manchmal vor, wenn die Kraft nicht groß genug war) sich in (fieser
Beziehung nur mangelhaft betätigen können, sind aus allerhand Gründen verhindert
, ihre Persönlichkeit voll zu entfalten. Sind doch auch die Menschen
manchmal daran gehindert und man schließt von ein paar Einzelerscheinungen
keine Schlüsse auf die Gesamtheit.

Beim Vorgang des Sterbens zieht sich das Bewußtsein langsam aus dem
grobstofflichen Körper zurück und geht ebenso in den „Astralleib", — „Geistkörper
", =- „Feinstofflichen Leib**, = „Geistlichen Leib'* (nach Paulus), =
„Siderischen Leib" (Paraoelsus) über und in dem Maße, wie diese Verlegung
vorschreitet, wird der Mensch „agonisch* *. Wenn dann diese Verlegung restlos
sich vollzogen hat, dann „erwacht** der feinstoffliche Körper in seinem neuen
Dasein und Zustand, wird sich seines Fortlebens bewußt, erinnert sich seines
Erdenleben? und beginnt die Gesetze seines jetzigen Zustandes zu erforschen.

Will er sich nun in der Folge aus irgendeinem Grunde, vielleicht einöm
Zwange folgend, einen grobslo ff liehen Körper für eine -kurze Dauer wieder
zulegen, dann muß er erst die Bedingungen, die Gesetze kennenlernen, nach
welchen dies möglich ist und sich zugleich die nötige „Technik** aneignen.
Er kann eine solche Verkörperung seiner selbst erst dann als vollendet betrachten
, wenn es ihm gelingt, die zum Empfang des Bewußtseins nötigen
Organe in größtmöglicher Vollkommenheit zu bilden. Ist dies geschehen, so
verlegt er nun wieder sein Bewußtsein aus dem feinstofflichen Körper zurück


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