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Zeitschrift für Parapsychologie. 8. Heft. (August 1931.)

Aber nicht nur die paraphysikalischen, sondern auch die metapsychischen
Phänomene beruhen nach den Erfahrungen des Herrn Fischer auf Täuschung
. Fred Marions Hellseherei ist nur Geschicklichkeit; Herr Fischer weiß,
daß die im verschlossenen Kuvert gelesenen oder geschauten Inhalte Herrn
Marion vorher bekannt gewesen seien und daß sie ihm von Helfershelfern
in die Hand gespielt worden seien. Von Hellsehen keine Rede!

Mit freundlichen Spaßen gewürzt, in geschicktem Verschweigen die Schlüsse
dem Publikum überlassend, verstand es Herr Fischer dem beinah ängstlich
gewordenen Philister die beruhigende Gewißheit zu geben, daß Okkultismus
und Taschenspielerei identische Begriffe seien, wenn er auch, um seinen
Korreferenten, Prof. Dr Bleuler, nicht vor den Kopf zu stoßen, die Möglichkeit
parapsychologischer Phänomene offenließ.

Die darauffolgende Diskussion, bei welcher vorwiegend Studenten zugegen
waren, zeigte, wie geschickt Herr Fischer das Wasser auf seine Mühle geleitet
hatte. Leider hatte er ganz vergessen, zu zeigen, wie denn die in der Literatur
berichteten parapsychologischen Phänomene Zustandekommen; seine Taschenspielerei
beschränkte sich auf die Verwischung und Vermischung der Begriffe:
Beweis, Erfahrung, Vermutung, Argwohn und Negation um jeden Preis.

Kleine Mitteilungen.

Die Taktik der Gegner.

Die politische Lage während des Krieges hat gezeigt, daß eine Lüge nur
hartnäckig wiederholt zu werden braucht, um genau so zu wirken, wie eine
Wahrheit. Derselben Taktik begegnen wir in der immer wiederholten Behauptung
unserer Gegner von der Häufigkeit des Betruges in Experimentalsitzungen
oder bei Spukfällen. Dabei ist es umgekehrt: alle diese Behauptungen zerfließen
bis auf wenige von den Forschern selbst aufgedeckte Experimentalfälle ins
Nichts, wenin man sie näher beleuchtet. Aber die Redewendung ist schon so
in Fleisch und Blut übergegangen, daß selbst positiv eingestellte Forscher sie
wiederholen.

Man hat nur nicht immer Zeit und Gelegenheit, den fehlerhaften Berichten
einer gegnerischen Presse nachzugehen. In einem Falle, der unlängst durch die
Illustrierte und Tagespresse ging, habe ich es getan. Man konnte in der Berliner
Illustrierten Zeitung und in den Breslauer Neuesten Nachrichten, wahrscheinlich
auch noch in fielen anderen Blättern die offenbar durch eine sogenannte
Korrespondenz verbreitete Nachricht lesen, daß das Materialisationsmedium Pe-
cararo mit dem Conan Doyle gearbeitet habe, nunmehr eingestanden hätte, ihn
wie alle Welt, betrogen zu haben.

Um einmal einer solchen Behauptung nachzugeben, habe ich mich an die
Witwe Conan Doyles gewandt und die nachstehende Antwort erhalten, aus der
klar und deutlich hervorgeht, daß die ganze Betrugsgeschichte wieder einmal
erfunden ist. Ob die deutsche Presse, die die Nachricht offenbar gutgläubig aus
der englischen übernommen hat, für die Berichtigung ebenso schnell zu gewinnen
sein wird, bleibt abzuwarten. Dr. E. K i n d b o r g, Breslau.

den 27. Mai 1931.

Werter Dr. Kindborg!

Vielen Dank für die freundliche Uebersendung des Zeitungsausschnitts betreffs
Pecararo. Die ganze Gesrhichte ist eine Erfindung.

Mein Stiefsohn hat sich nie durch ihn materialisiert, noch hat er uns zum
Narren gehabt. Einer unserer Freunde fragte uns, ob wir mit Pecararo sitzen
wollten; wir taten es, aber ohne Ergebnis. Wie ein Chemiker fortwährend
experimentiert, so benützte mein Mann zu seinen Forschungen immer verschiedene
Medien, und so wenig sich ein Chemiker um die Tropfen kümmert, die in


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