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hierauf zeigte sich, daß der Ton die Form von Gesichtern angenommen hatte.
(Es sind Reproduktionei von Photographien beigefügt.) Daran erinnere das
Vorgehen eines Mediums in Vermont, Mrs. Clara Jepson, der Mr. Bond ungenannt
zugeführt wurde. Sie gab ihm ein fabrikneues Taschentuch, bat ihn,
es mit den Händen zu zerknüllen und zeichnete dann Visionen, die sie angeblich
vor sich sah, darauf. Diese Visionen stellten Mr. Bond in verschiedenen Lebensaltern
dar mit symbolischen Strichelungen um ihn herum, aus denen das Medium
richtig die wichtigsten Ereignisse aus der betr. Lebenszeit Bonds angab. Es sei
möglich, dies durch Telepathie zu erklären, doch sei die Art des Vorgehens
immerhin merkwürdig. — Schließlich schildert Mr. Bond noch in einem wei-
teren Artikel „die ,Tad'-Episode". Man hatte bei Marge ry im Frühjahr 1930
einen neuen Apparat zur Hervorbringung der „direkten Stimme" aufgestellt:
eine mit einer winzigen Oeffnung (durch die aber normalerweise kein Ton eindringen
konnte) versehene Schachtel, die ein Mikrophon enthielt, das durch
Drähte mit einem Lautsprecher im Sitzungszimmer und einem weiteren in einem
anderen Zimmer verbunden war. Es sollte dadurch ermöglicht werden, nur in
den Lautsprechern Stimmen oder andere Töne hervorzubringen, vor allem im
Lautsprecher im Nebenzimmer bei absoluter Stille im Sitzungszimmer. Es sind
erst wenige Versuche mit diesem Apparat gemacht worden. Am 30. 5. 30 nahm
Mr. Bond, auf einer Vortragsreise begriffen, an einer dieser Sitzungen teil. Es
kamen Klopftöne und Blasen aus dem Lautsprecher, sonst nichts. Offenbar bestand
irgendeine Schwierigkeit. Mr. Bond reiste weiter nach Lebanon, wo er
einen Vortrag hielt. Abends speiste er mit einem Frl. Elsa Barr und ihren
Bekannten und schlug vor, nach Tisch einen Versuch mit automatischer Schrift
zu machen, da Frl. Barr medial veranlagt ist. Schon bei Tisch erklang plötzlich
Walters Pfiff und die Feuerzange fiel plötzlich vom Kamin, während die Schüreisen
auf die andere Seite des Kamins gestellt wurden. Nach Tisch nahm Frl.
Barr den Bleistift und Mr. Bond legte seine Hand leicht auf die ihre. Diese
begann alsbald zu schreiben. Erst meldete sich der Mönch Johannes von Glaston-
bury, dann wurde zweimal ein längliches Viereck gezeichnet mit zwei Kreisen
etwa in der Mitte und zwei Kreisen in der Nähe der Basis des Vierecks, die mit
Linien und schließlich einem Strich mit zwei Schlingen verbunden waren. Dann
schrieb „es", dies sei ein Plan des Apparates, von dem man ausgehen müßte.
Die Scheiben seien nicht elastisch (resilient) genug. Die Oeffnung sei nicht zu
klein (auf Befragen), aber die Scheiben, vor allem die größere, sei nicht biegsam
genug. (Mr. Bond hatte gir nicht gewußt, daß sich in dem Apparat zwei
Scheiben befanden.) Das Schriftstück wurde zweimal mit „Tad" unterschrieben.
Mr. Bond telegraphierte — ohne Einzelheiten anzugeben — an Dr. Crandon, erbat
Einzelheiten von Walter über den Apparat und setzte hinzu „wer ist Tad?".
Er erfuhr hierauf folgendes: ein Mr. Thorogood (eigener Bericht von diesem)
hatte an der Einrichtung des Apparates am 26. 5. gearbeitet und zwei mit Schnur
verbundene Metallplattcn an die hindere Wand der Resonanzschachtel befestigt,
dann schloß er die Schachtel auf der mit Scharnieren versehenen Seite und
schraubte sie auf der anderen Seite zu. Er beschäftigte sich dann mit anderen
Arbeiten, konnte die mit Leuchtfarbe versehene Schachtel aber ständig sehen, sie
wurde von niemand geöffnet. Als er aber etwa eine halbe Stunde später etwas
darin nachsehen wollte, fand er, daß die beiden Metallscheiben voneinander entfernt
worden waren, wobei eine aus der Diahtumspulung herausgenommen und
weiter nach vorn geschoben wurde, wodurch man sie nunmehr bewegen konnte.
Die andere war mitsamt der Drahtumspulung in der Schachtel festgeklemmt.
Offenbar wollte „Walter" das in der Zeichnung andeuten. Ferner berichtete
Mr. Dudley, daß in einer Sitzung vom 24. 11. 29 mit Dr. Olen Hamilton die
Rede davon gewesen sei, ob sich „Walter" wohl ohne seinen Namen zu nennen
bei fremden Medien identifizieren könne. Seine Schwester Clara Stinson schlug
vor, er möge dies mit dem Spitznamen „Tad" tun, den er ihr zu Lebzeiten als
Kind gab. Dies war Mr. Bond unbekannt, Frl. Barr naturlich erst recht, trotzdem
hatte sich Walter aber am 8. 6. 30 bei ihr in Lebanon unter diesem Namen
gemeldet. — Ein Bericht aus dem Nachlaß des am 2. 9. 29 verstorbenen Richters
C. S. Hill berichtet über „eine Ein/elsitzung zur Hervorbringung der direkten
Stimme" am 30. 9. 25. Hierbei wurde Dr. Richardsons Stimmkontrollapparat
(vgl. Z. f. P., 1929, S.4f. u. Abb. 15) von Judge Hill und Margery bedient, Hill
bat Walter den schwierigen Satz auszusprechen: „Jane was an extraordinary jazzy
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