http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1931/0465
Quo vadis?
ohin gehst du? ~- Woher kommst du? Das sind Welten um«
spannende, Jedes Einzelschicksal in ihren Bann zwingende Fragen,
weitaus wichtiger, geheimnisvoller, bedeutsamer als alle
sonstigen Fragen zusammengenommen, die überhaupt aus den Tiefen
des Seins auftauchen können und gebieterisch Antwort heischen/ Antwort, in
deren Schoß sich schwarze oder heitere Lose bergen, je nachdem sie im Sinne
des Materialismus und Atheismus oder des Idealismus und der Gott«
Seligkeit ausfällt. Die weisesten Häupter haben sich abgemüht, das in jenen
Fragen sich darstellende Rätsel der Sphinx zu lösen und zu erkennen i
„Wie alles sicn zum Ganzen webt, / Eins in dem andern wirkt und lebt 1
Wie Kimmeiskräfte auf» and niedersteigen / Und Geh die goidnen Eimer reichen
Mit segendaftenden Schwingen / Vom Himmel durch die Erde dringen.
Harmonisch all das AU darchklingen."
Zwar hat der faustische Drang nach den Quellen alles Lebens noch
immer keine Befriedigung gefunden, aber man folgt doch den Spuren der Gott«
heit und hat einen Zipfel des schier undurchdringlichen Schleiers erwischt, der
sie vor der Entweihung schützt. Die als Stoßtrupp in das Dunkel vorgedrungene
Laienschaft hat sich seiner bemächtigt und ihn mit zähester Ausdauer fest-
gehalten, allen Angriffen trotzend, bis die Wissenschaft angefangen hat, ihr
Suchlicht auf das Leib * Seele * Problem fallen zu lassen. Seitdem macht die
erkenntnistheoretische Präzisierung der Metaphysik unaufhaltsame
Fortschritte, wie die Ergebnisse der parapsychologischen Forschung
angesehenster deutscher und ausländischer Gelehrter beweisen, welche die Be~
Ziehungen zwischen Gehirrfund Seelenleben, zwischen Geist
und Materie, zwischen Unerschaffenem und Erschaffenem zu entdecken und
festzustellen sich bemühen. Die Probleme, um die es sich handelt, haben nicht nur
fachwissenschaftliches Interesse —
sie haben weltanschauliche Bedeutung*
Einer der frühesten, die auf diese Erkenntnis stießen, unser Wolfgang von Goethe/
schrieb bereits:
„Die Geisterwelt ist nicht verschlossen/ / Dein Sinn ist zu, dein Hers ist tot.
Auf l Bade, Sentier, unverdrossen / Die irdische Brost im Morgenrot!"
Wollen Sie sich bitte bekannt machen mit der Sie belehrenden, erhebenden
Literatur/ — deren umstehend angeführte Bücher seien bestens empfohlen allen
ernst veranlagten Männern und Frauen, ohne Rücksicht auf die
Konfession.
Weitere sachliche Literatur finden Sie in dem Bücherverzeichnis des Verlages
von Oswald Mutze, Leipzig, das Ihnen kostenfrei auf Verlangen geliefert wird»
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1931/0465