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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1931/0470
414 Zeitschrift für Parapsychologie. Q.Heft. (September 1931.)

Die Anordnung dieser Teilaspekte nun, diese phänomenologische Reihenbildung
— bei werdenden Wissenschaften stets ein Klarheit förderndes Unternehmen
— kann nach drei verschiedenen Gesichtspunkten erfolgen: dem der
Zustände, worin die Hinausversetzung des Ich zu erfolgen scheint; dem der
Beobachtung ihres Verlaufs durch das Subjekt selbst; dem der gleichen Beobachtung
durch Andre. Der erste dieser Gesichtspunkte soll hier zunächst
außer Betracht bleiben. Es versteht sich (unter den gemachten Voraussetzungen
) von selbst, daß jene Zustände abnorme sein müssen (wie sollten
sie sich sonst „ihrem Wesen nach dem Tode mehr oder minder nähern"?).
Erschöpfung, Schlaf, Hypnose, Narkose, Synkope, Coma u. dgl. werden fast
immer als Vorbedingungen von Erfahrungen des Ich-Austritts angegeben.
Doch ist das Wesen dieser Zustände einstweilen so dunkel, daß wir nicht sagen
können, ob die üblichen Rubriken der gemeinen Erfahrung überhaupt eine
saubere und sinnvolle Einteilung bedeuten. — Die andern beiden Arten der
Einteilung haben wenigstens jene Klarheit für sich, die auch auf dem Boden
theoriefreier Empirie bei sorgfältiger Ueberlegung erreicht werden kann. So
ordnen sich die Eigenbeobachtungen des Subjekts der Exkursion —
nennen wir es S — ziemlich eindeutig in folgende Reihe:

1. S fühlt sich „im Leibe", nimmt aber sein eigenes Phantom (ein

Duplikat seiner Leiblichkeit und Kleidung) außer sich wahr;

2. S fühlt sein Bewußtsein innerhalb des eigenen Leibes abnorm verlagert
(nicht mehr „im Kopfe");

3. S fühlt sich außerhalb des Leibes, aber in dessen unmittelbarer Nähe:

es schaut den eigenen Leib und dessen nächste Umgebung von
außen an;

4. S fühlt sich in eine räumlich sehr abgelegene Gegend der sinnlichen

Wirklichkeit versetzt;

5. in diesen letzten Fällen (3 und 4) fühlt und sieht sich S unter Umständen
im Besitz einer besondern Leiblichkeit;

6. vermöge dieser besondern Leiblichkeit fühlt sich S gelegentlich zu anscheinend
objektiver Wirksamkeit innerhalb der Welt der Dinge
befähigt;

7. S findet sich in eine völlig erdfremde, fantastische Welt versetzt.

Die Reihe der „objektiven" Wahrnehmung der Exkursion durch Andre
verläuft natürlich teilweise parallel der eben dargelegten; also z.B.: während
S das „eigene" Phantom außer sich wahrnimmt, wird dieses auch von dritten
Anwesenden wahrgenommen; während S sich außerhalb des Leibes in dessen
Nähe oder weiter entfernt glaubt, wird sein Phantom auch von Dritten „wahrgenommen
", sei es nur von besonders „Sensitiven", sei es von allen anwesenden
Normalsichtigen; was S vermöge seiner „Leiblichkeit" zu tun glaubt, wird
auch von Dritten bemerkt, und zwar entweder nur sein objektives Tun, oder
auch der Körper, der dies Tun zu vollziehen scheint; während S den Vorgang
des Sterbens als Absonderung vom Leibe erlebt, nehmen Anwesende
die Abscheidung einer abnormen Körperlichkeit vom Leibe des Sterbenden
wahr; woran sich dann die weitere, aber nicht mehr in unsre Reihe gehörige


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