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Mattiesen: Der Austritt des Ich als spiritistisches Argument.

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Neben normaler Ermüdung bilden zuweilen krankhafte Erschöpfungszustände
das auslösende Moment der Hinausversetzung. Die folgende Beobachtung
kann wieder nur als eine zweideutig-unzulänglich berichtete, also nur
gleichsam in Parenthese eingeführt werden.

6. Leuret nämlich berichtet von einem Manne, der in der Rekonvaleszenz
nach einer fiebrigen Krankheit sich einbildete, doppelt (aus zwei Individuen
gebildet) zu sein, von denen das eine im Bette lag, während das andre sich
umherbewegte (promenait) *).

7. Ausdrücklicher, aber gleichfalls nicht erster Hand ist folgender Bericht
des bekannten Alphonse Gahagnet, dem der Abbe Meurice erzählte, daß
im Verlauf eines starken Fiebers „er sich während mehrerer Tage von seinem
Körper getrennt sah, der ihm nahebei ausgestreckt erschien (qui lui apparaissait
couche aupres de lui) und für den er ein freundschaftlichies- Tnteres!s<e
fühlte ... 2)"

8. Vielleicht darf ich in diese Rubrik auch den Bericht einer Kranken des
Dr. Charpignon einordnen, die ihre „nächtlichen Ekstasen" — also eine nicht
oline weiteres näher zu bestimmende hypnotische Phase — folgendermaßen
beschrieb: „Ich gerate in einen Zustand ähnlich dem, in den mich die
magnetische Behandlung versetzt; dann dehnt sich mein Körper allmählich aus
und ich sehe ihn (d. h. offenbar den normalen Körper, nicht das, was sich
angeblich ausgedehnt hat) »ehr deutlich in einiger Entfernung, unbeweglich,
bleich und kalt, wie einen Toten; was mich anlangt, so erscheine ich mir als)
leuchtende Dampf wölke (diese betraf offenbar die „Ausdehnung") und bin
mir bewußt, getrennt von meinem Körper zu denken ... 3)"

9. Eine andre Somnambule desselben Arztes beschrieb ihm einen ahnlichen
Zustand in folgenden verwandten Ausdrücken: „Ich glaubte in der Luft zu
schweben ohne materielle Gestalt, sondern ganz Dampf (vapeur) und ganz
Licht; ich zeigte Ihnen meinen Körper, den ich verlassen hatte, in meinem Bette
ausgestreckt: es war nur ein Leichnam ... Dann unmerklich näherte sich dieses
Licht, als das ich mich fühlte, dem Leichnam, ging in ihn ein, und ich kam
zur Besinnung, zerschlagen wie nach einem langen und unerquicklichen
magnetischen Schlaf."

10. Ein gleiches Erlebnis wiederum meint, wie ich glaube (ohne es aber
genügend eindeutig zu formulieren), Frau Ilauffe, die bekannte Seherin von
Prevorsl, wenn sie einmal in ,»halbwachem Zustand" zu Kerner sagt: „... Nun
verließ meine Seele die Nerven und bildete außer mir meinen Körper vermittelst
der Luft ... Ich sah mich dann mit geistigen Augen. Die Seele ging
aus meinem Körper, sie hatte gar keinen Anteil mehr an ihm, sie wurde
geistig .. .

Fragments psychologiques sur la folie, S. 95.

2) Cahagnet, La lumiere des morts, S. 28.

3) J. Ch. Charpignon, Physiologie, Medecine et Metaphysique du Magnettsme.
Paris 1848, S. 105.

*) Reclam-Ausg., S. 171.


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