Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1931/0491
Mattiesen: Der Austritt des Ich als spiritistisches Argument.

435

nähere Angaben zu machen über die Grenzen dieser Arbeit hinausführen würde.
Ich beschränke mich also auf den Nachweis, daß auch diese einstweilen schwer
kontrollierbaren (aber vermutlich sehr bedeutsamen) Visionen in ihren Anfangs
- oder aber Endstadien die uns interessierenden Symptome der Hinausversetzung
aus dem Leibe mit den bisherigen Fällen gemein haben.

37. Der bekannte, stark ,medial' veranlagte Rev. W. Slainton Moses berichtet
z. B. unterm 25. Jan. 187\, daß er. am frühen Nachmittag schreibend
an seinem Tisch gesessen, aber bestimmt nicht eingeschlafen gewesen sei, als
er eine ausgedehnte visionäre Wanderung erlebte, deren Anfang allein uns
hier angeht. „Das erste (sagt er nämlich), dessen ich mich erinnere, war,
daß ich neben meinem Körper stand und ihn anblickt© ... Der Geist-Leib
schien sich abgetrennt zu haben und ein unabhängiges Dasein zu führen ...

38. Nicht unähnlich erzählt Hemme Hayen, ein niederdeutscher Mystiker
des 17. Jahrhunderts, von einer Erfahrung, die also begann: „... Ich lag
morgens im Bett; es war schon heller Tag und ich wachte schon ganz hell.
Mein Gemüt lag in tiefer Betrachtung, und in der Entzückung, die ich bekam,
schied mein neuer Mensch, gleich als bei der Seiten am Bett, von dem alten ab
und ließ mich auf dem Bett liegen wie einen toten Klotz. Mich umwendend
sah ich meinen natürlichen Leib also tot liegen, ich selbst aber kam wieder in
den hohen Glanz" usw. 2).

39. Ein andres Medium wiederum, das sich hier zum Worte meldet, ist
die namhafte Mrs. Finch. Diese begab sich, wie sie erzählt, eines Nachts zu
Bett mit dem festen Entschluß, den Namen eines Freundes zu linden, den
Prof. Richet ihr schon seit i\ Stunden vergeblich telepathisch zu übermitteln
versucht hatte. „Kaum hatte ich den Kopf aufs Kissen gelegt, so glaubte ich
mich außerhalb meines Körpers zu befinden. Letzteren sah ich regungslos
auf dem Bette liegen. Ich bewegte mich vom Bette fort ...", und es
folgt nun eine traumhafte Begegnung mit „Hiebet" und ein übernormaler
Erkenntnisakt komplexer Natur3).

[\o. Der demnächst anzuführende Berichterstatter hatte während einer
Krankheit eine plötzliche Ohnmacht herankommen gefühlt und der anwesende
Arzt danach das Erlöschen des Pulses und Erkalten des Körpers festgestellt. Der
genau beschriebene Austritt aus dem Leibe führte das Subjekt anscheinend
fast unmittelbar (es wird nur ein „Schweben über den Häusern" kurz erwähnt!)
in eine durchaus unirdische Umwelt, und erst bezüglich der Rückkehr wird folgendes
berichtet: „Ich sah, statt der Wunder um mich her, die Gebäude und
den Sonnenschein auf dem Schnee lief unter mir, ... fühlte mich schnell
abwärts und rückwärts gezogen ... durch ein Fenster und in ein Zimmer
hinein. Dort bemerkte ich nur einen jungen Mann, der anscheinend tot
auf einem Ruhebett lag", in diesen fühlte er sich hineingezogen und — „das
Hirnbewußtsein war wieder mein"4).

1) Proc. S.P.R., XI, S.36.

2) J. A. Kanne, Leben und aus dem Leben ... erweckter Christen ... 2. Aufl.,
Leipzig 1842, I, S. 23.

3) Psych. Studien, XXXIV, S.592f.
*) Borderland, I, S. 259.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1931/0491