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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1931/0499
Blacher: Zum Thema: Grundsätze parapsychischer Forschung.

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lieh sind, sondern such. generelle Gesetze zu finden, die in den verschiedenen
, oft weit auseinander liegenden Spezialgebieten in unerwartet analoger
Weise hervortreten. Mir scheint, daß es wichtig wäre, zu den okkulten
Phänomenen gleichgesetzliche Paralellerscheinungen in anderen
Gebieten aufzufinden, um sie dem allgemeinen Wissen anzugliedern,
ilmen ihren Platz im Weltbilde anzuweisen und ihnen zu ihrem Bürgerrecht
zu verhelfen. Jedenfalls bin ich der Ueberzeugung, daß diejenigen Para-
psychologen, welche die Medien als mehr oder weniger sündige Menschen,
wie es alle anderen sind, und nicht als von vornherein abgefeimte Betrüger
auffassen und ihnen ihre gesellschaftliche Stellung nicht versagen und weiter
die Phänomene einfach vorurteilslos nehmen, wie eine jede andere Naturerscheinung
, es ruhig mit ihrem Gewissen vereinbaren können, sich um die
streng kritische Parapsychologenschule nicht zu kümmern, sie als Irrweg
der Wissenschaft abzulehnen und nach eigenen als richtig erkannten Grundsätzen
parapsychologisch zu forschen. In Riga haben *wir mit dieser Einstellung
die beste Erfahrung gemacht, indem die Phänomene hier in einer derartigen
Reichhaltigkeit und Stärke auftraten, daß keine Möglichkeit vorliegt,
diesen Reichtum unter den heutigen Umständen wissenschaftlich zu bewältigen1
).

Setzen wir unsere Hoffnung auf die nächste Generation.

Nach Abschluß dieses Artikels erlebte und las ich einiges, das methodologisch
und prinzipiell in das Gesagte hineingebort und es willkommen ergänzt.

Ich beginne mit einer Kritik meiner Experimente durch Prübusch, welche
in dieser Zeitschrift ig3o S.5i6 enthalten ist. Da heißt es: „Die Experimente
wurden mit Frau Ideler durchgeführt und haben, wenn auch noch im spiritistischen
Fahrwasser befindlich, doch schon achtungswerte Resultate gebracht."
Dazu bemerke ich: Wie von mir erwähnt, laufen die Experimente am besten
in spiritistischer Aufmachung ab. Man wird doch wohl die Experimente so
durchführen können, ohne selbst Spiritist zu sein! Was bedeutet in diesem
Zusammenhange das Wort „spiritistisches Fahrwasser"? Ich weiß z. B. nicht,
was ich damit anfangen soll. Soll ich den Charakter der Versuchsform ändern
und mich mit schlechten Resultaten begnügen!?

*) Als Illustration dazu möge folgendes dienen: An demselben Tage, an
dem ich diese Arbeit abschloß (am 24. 4. 31), wurde ich abends zu einer spiritistischen
Sitzung eingeladen, an der sich zwei mir bisher unbekannte Medien
beteiligten. Dort waren seit etwa 10 Monaten, wo die Sitzungen begannen, alle
möglichen Gegenstände, besonders von katholischen Heiligenbildern und Amuletts
apportiert worden. In meiner Gegenwart trat auch ein Apport ein. Das
Medium trat (im Dunkeln) hinter mich und streichelte meinen Rücken, ich hörte
ein starkes elektrisches Knistern und gleich darauf regnete es von oben auf
meine Nachbarn und mich von leichten Gegenständen. Sie erwiesen sich als
kleine Leberblümchen. Die Stengelenden waren alle gebräunt und eingeschrumpft.
An demselben Abend hörte ich von einem der Teilnehmer, daß in seiner Gegenwart
in der Kirche in der Karwoche während des Gottesdienstes von einem anderen
Medium in leichtem Trance ein Metallheiligenbild apportiert wurde.

Wenn sich hier die „streng kritische Parapsychologenschule" niederlassen
würde, würde es wohl bald mit diesen Phänomenen ein Ende nehmen, oder man
würde davon nichts mehr hören.


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