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Seil: Parapsychische Ausscheidungen und infrarote Wellen.
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Im Rotlicht tritt eine merkliche Störung nicht auf, so daß wir solches zur
Sichtbarmachung der Phänomene benützen.
Wenn wir die ganze Reihe jener Vetherwellen, welche wir als Lichtstrahlen
bezeichnen, ob sie nun auf unser Vuge reagieren, d. h. sichtbar sind oder
nicht, vom physikalischen Standpunkt aus betrachten, so ergibt sich, daß sie in
drei Teile zerfällt, und zwar beispielsweise bei Benützung des Sonnenlichtes:
1. In eine mittlere, fa^t eine Oktave umfassende sichtbare Serie von
Wellenlänge 0,76 Mikron rot bis 0,39 Mikron violett (1 Mikron
0,001 mm). Diese Serie kommt in den bekannten sieben Regenbogen färben zum
\usdruck.
2. In eine über das sichtbare Violett hinausreichende, weniger als eine
halbe Oktale umfassende unsichtbare Serie von Weilenlänge 0,39 bis
o/> Mikron ultraviolette Strahlung.
3. In eine sich an das sichtbare Rot anlehnende fast zwei Okla\en umfassende
unsichtbare Serie von 0.76 bis «>,8 Mikron infrarote (auch
ultrarote) Strahlung.
Die ultraviolette wie ultrarote Reihe des Sonnenlichts ist aber eine beschränkte
; es lassen sich ja weiterhin künstlich ultraviolette Wellen bis über
zwei Oktaven (Länge o,3() bis 0,090 Mikron) erzeugen sowie infrarote im Umfange
von sieben Oktaven (0,76 bis 97,3 Mikron), Um welche infrarote Wellenlänge
es sich bei besagten Versuchen handelte, ist vorerst nicht angedeutet.
Die Untersuchung der ganzen zusammenhängenden Speklralreihe des Sonnenlichtes
(oder einer ähnlichen Lichtquelle) auf ihre physikalische Auswirkung
ergibt nun, daß die nach der violetten Seite hin und darüber hinaus liegenden
Wellen chemische d. i. elektrische Tendenz zeigen (erkenntlich durch
ihre Wirkung auf die photographische Platte), die nach der roten bzw. infraroten
Seite hin dagegen W ä r m e - Tendenz ( erkenntlich bzw. meßbar mittelst
Thermomultiplikators oder Rolometerb).
Eine genaue Abgrenzung der beiden verschiedenen Wirkungserscheinungen
innerhalb des Spektrum^ ist nicht vorhanden. Reide greifen ineinander über.
Wir dürfen als ungefähre Demarkationslinie die Zone gelb bis blau annehmen.
Das Zusammenschwimmen der beiden Tendenzen, d. h. das gleichzeitige
Auftreten der Wärme- wie chemischen Wirkung bei ein- und derselben Wellenlange
rührt davon her. daß das Maximum der Wärmeintensitäl im Spektrum
nicht etwa unter ollen Umständen nach der roten bzw. infraroten Seite hin
liegt, sondern mit der Temperaturzunahme des lichtstrahlenden Körpers sich
nach der violetten Seite hin verschiebt. So liegt das Wärmema\imum des Sonnenlichtes
(Temperatur der Sonnpnoberfläche 36oo Grade CeK) bei Wellenlänge
o,5 Mikron im sichtbaren Grün, welche zugleich *chon eine beträchtliche
chemische Wirkung aufweist. Mit dem Anwachsen der infraroten Wellenlängen
nimmt die Wärmeintensität ab.
Wenn wir nun die erwähnte Tatsache heranziehen, daß das weiße Licht
als ganzes eine starke Störung auf die parapsychischen Vorgänge ausübt,
ein homogener roter Lichtstrahl, der doch einen Teil des weißen Lichtes ausmacht
, dagegen eine geringe, so gelangen wir zu der Folgerung, daß nur der
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