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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1931/0532
472 Zeitschrift für Parapsychologie. 10. Heft. (Oktober 1931.)

wieder volle Beleuchtung eingeschaltet und gleich darauf kam das vorerwähnte
Weinglas leer in ihre Hände, zugedeckt mit der Uhr des Herrn Röthy.

Von vielen anderen ähnlichen Ereignissen will ich nur noch eines hervorheben
, das vielleicht die von englischer" Seile hervorgehobene ,»Entlarvung
mit, dem Schuh** erklären kann. Es ereignete sich am ">8. Mai ip/M) in meiner
Wohnung. ^

Damals war auch ein Fliederstrauß unter den Tisch gelegt worden, der
von meiner Frau dem mehrfach erwähnten „Neil" gewidmet wurde. Als ich
nach einiger Zeit mit der Taschenlampe unter den Tisch leuchtete, war der
S'rauß noch vorhanden und ich sah neben dem linken augenscheinlich kleiner
gewordenen Fuße des Mediums ihren Spangenschuh. Als ich ohne Erwähnung
dieser Talsache mich wieder niedersetzte, fiel Frau Silberl auf einmal in
Tieftrance, stand auf, trat einige Schritte vom Tische weg ins helle Licht
der Lampe, streckte den linken wieder beschuhten Fuß steif vor, meine Frau«
bemühte sich ohne Erfolg, die wieder zugeknöpfte Spange zu öffnen, worauf
das Medium ihren Fuß einmal zurück- und vorschwang und der Schuh neben
ihr lag, wobei man wieder den Eindruck gewann, daß ihr Fuß wie zu einem
Kinder fuß zusammengeschrumpft war. Dieses Phänomen wiederholte sich dann
noch dreimal. Sie setzte sich darauf sichtlich erschöpft auf ihren Sessel und
starrte einige Zeit wie geistesabwesend vor sich hin.

Auf einmal stand sii auf und sagte langsam: „eine Dematerialisatioii".
In diesem Augenblicke (ühlte meine Frau, wie der Fliederslrauß zwischen
ihren Waden durchgezogen wurde, was sie auch sofort sagte und worauf ich
unter den Tisch leuchtete. Ich und ein neben dem Medium sitzender Ingenieur
sahen nun den Strauß sich zu den Füßen des noch immer stehenden Mediums
* hinbewegen, worauf er vor unseren Augen verschwand und nur mehr zwei
Biälter am Boden vorgefunden wurden. Er kam auch seither nicht mehr zum
Vorschein.

Um dies alles und noch vieles andere bei steter kritischer Beobachtung
und Tages- oder Lampenlicht künstlich ausführen zu können, wäre wohl eine
Finger- und Fußferligkeil nötig, die man dem nun schon über Go Jahre alter»
Medium gewiß nicht zumuten kann. Und eine Suggestion auf seiten «aller Teilnehmer
, unter denen sich immer einige sehr kritische Skeptiker befanden»
koment insbesondere bei jenen Erscheinungen nicht in Frage, die sichtbare
Spuren hinterlassen, wie z. B. beim Giavieren von Gegenständen odor wenn
den Eigentümern genau bekannte unter den Tisch gelegte Gegenstände auf
einmal auf der Tischplatte von allen Teilnehmern gesehen werden können.

Diese meine Beobachtungen erstrecken sich auf eine Heilte von Jahren,
wobei sehr oft äußerst kritisch eingestellte Aerzte, Professoren, Staats- und
Bechlsanwälte zugegen waren, die die gleichen Wahrnehmungen wie ich machten
und es erscheint mir daher, gelinde gesagt, sehr unvorsichtig, wenn sich
jemand, der vielleicht nur bei einer oder wenigen Sitzungen zugegen wai.
ein abschließendes und absprechendes Urteil über eine ehrenwerte, vom
Schicksal ohnehin schwer geprüfte alte Dame gestattet, wie jener jüngst bebekannt
gewordenene, jetzt in England lebende junge Herr,


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