Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1931/0542
482 Zeitschrift für Parapsychologie. 10. Heft. (Oktober 1931.)

tea eine unverkennbare „Natürlichkeit" besitzen und deren unabhängige und
übereinstimmende Erfindung um so weniger glaubhaft erscheint, erzeugt bei
fortgesetzter unbefangener Vertiefung in die Berichte ein ständig wachsendes
Vertrauen in ihre Glaubwürdigkeit im großen und ganzen wie auch in vielen
Einzelheiten. Ich werde auf manche dieser immer wiederkehrenden Details
an zwei Stellen der folgenden lieber legungen zurückzukommen haben und will
es deshalb hier dem Leser überlassen, sein Vertrauen in die Berichte ihrem
frischen Eindruck selbst zu entnehmen. Auf alle Fälle glaube ich mich nach
dem Gesagten berechtigt, in ihnen die Festlegung eine* T y p s von Erfahrimg
zu erblicken, also einer natürlichen Klasse von Vorgängen, die durch
bestimmte Hauptmerkmale eindeutig gekennzeichnet ist.

Von diesen Merkmalen erscheint mir einstweilen eins durchaus mehrdeutig
: nämlich die fast durchweg auf <»ine Erschlaffung des sinnenmäßigeu
Vnschlusscs an die Wirklichkeil gegründete Art der Auslösung der Exkursionserfahrung
. J)tna aus solcher Aslhenisicruug ließe sich — ich brauche das
nicht auszuführen — ebenso gut die wirkliche Vbsonderung eines abnormen
Ich-Vehikels, wie auch ein hellseherisches Verhalten oder schließlich ein Ueberwuchern
bloß traumhafter Vorstellungen auf leidlich natürliche Weise ableiten
Wir dürfen also bezüglich dieses Merkmals nur sagen, daß falls das typische
Erlebnis aus sonstigen Gründen als wirkliche Absonderung des Ich aufzufassen
wäre, die Art seiner Vusiösung dieser Auffassung jedenfalls nicht, wider-
s p r ä c h e.

Dagegen müssen wir ein andres Hauptmerkmal der berichteten Erfahrungen
, nämlich die eigenartige Verschiebung des Wahrnehniungszentrums, noch
mals genau überlegen, da es sich dabei offenbai um die grundlegende» Auffassung
des ganzen Vorgangs handelt. Und damit kommen wir auf die Frage
zurück, die vor der Darbietung des Beobachlungsmaterials in vorlaufiger,
abstrakter Weise schon besprochen wurde: die Frage, ob die Hinaus Versetzung
dos Ich eine bloß scheinbare sei, d. h. in dir bloße Vorstellung
eines Weges, wenn auch eine teilweise durch Hellsehen erlangte Vorstellung,
aufzulösen sei.

Ich möchte diese Frage behandeln (und glaube es zu dürfen;, ohne ein
weiteres Merkmal mehrerer der angeführten Berichte in Betracht zu zHin:
nämlich den Vustritt eines gestalteten Leibes. Nicht alle Subjekte behaupten
die Beobachtung eines solchen, und jedenfalls würde die Erwägung dieser Besonderheil
uns in eine unabsehbare Kette von neuartigen Fragestellungen verwickeln
. Schon um der Vereinfachung der folgenden Leberlegungen willen
möchte ich dies vermeiden. Ich will deshalb annehmen, daß dies Detail
eines sich hinausbegebenden abnormen ,,Körpers" vernachlässigt werden dürfe
(gleichviel ob man es für traumhafte Zutat, oder für Erinnerungsillusion, oder
für sonst etwas halten wolle); ich will also auch die immerhin denkbare Deutung
völlig beiseite lassen, daß das Erleben des hinausversetzten Ich zum Teil
auf einer echicu „optischen* Wahrnehmung beruhe wenngleich natürlich
durch einen abnormen optischen Vpparal). Damit gebe ich offenbar von


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1931/0542