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gestreckt, still und reglos, in meinem Bette, ein Umstand, der mich mit Verwunderung
füllte, da ich nicht im geringsten mir einbildete, tot zu sein — Wieder
ähnlich berichtete der Geist der Etta Macleod ihrer Schwester durch Mrs. Piper,
das letzte, was sie durch ihre Augen gesehen habe, sei das Gesicht ihrer Muttor
gewesen (die Sitzerin war des Glaubens, ihre Schwester sei mit geschlossenen
Augen gestorben, und erfuhr erst nach der Sit/ung, daß sie bis /um letzten
Atemzuge ihre sie stützende Mutter angeblickt hatte); danach sei sie sich bewußt
geworden, daß sie sich mitten in einem Zimmer befand (she became conscious
in a room), und habe ihren Körper unter etwas Weißem gesehen2).'* — Oder:
Oberst E. K. Johnson erhielt durch Mrs. Wriedt von einem im Kriege hingerichteten
Offizier (durch „direkte Stimme") die Aussage: „Ich erwachte am
dritten Tage und sah meinen eigenen Körper"; und dieselben Worte gebrauchte
ein früherer Mitschüler, der sich ihm durch das gleiche Medium mitteilte 3). — Die
Beispiele ließen sich sehr vermehren

Wir sehen also, daß die natürliche Erwartung, es müßten, falls unsre
Deutung des Exkursionserlebnisses richtig ist. genau entsprechende Schilderungen
seitens Verstorbener zu linden sein, sich iuUnehlich reichlich genug bestätigt
. Aber lassen wir dies, als ein bloßes Korollar unsres Gedankengangs,
nunmehr beiseite, und kehren wir zu dem vorher formulierten Gedanken
zurück: daß der Exkursionszustand die wahrscheinlichste Form darstelle, unter
der wir uns den Beginn des persönlichen Fortleben* umzustellen vermögen.
Besteht dieser Gedanke zu Hecht, so bildet die Tatsache der Hinausversetzunsr
unstreitig einen der stärksten Beweise für das Ueberleben des Todes überhaupt
: denn weist sie uns den lnfang des lüberleben»» als beobachtete*
Tatsache auf, so können wir seine Fortsetzung ruhig sieh selbst überlassen.
Ce n'o<l que ie premier pas cpu eoüle - das gilt hier duichaus. Kann ich nur
eine Minute lang erweislich „außerhalb** meines Leibes und unabhängig von
ihm als selbstbewußte Person bestehn. so ist für diesen Bestand ein baldiges,
Ende zunächst gar nicht abzusehn.

Dieser Schluß von der Tatsache der Exkursion auf die Wirklichkeit des
persönlichen l'eberlebens könnte nun, soweit ich sehen kann, nur unter einer
Voraussetzung bestritten oder wenigstens bemängelt werden: nämlich wenn
man annähme, daß die Möglichkeit der Exkursion überhaupt abhänge von einer
Erhaltung wenigstens eine«« Minimums an Löbens funk lionen des physischen Leibes
(wie es ja auch in Fällen scheinbar eingetretenen Todes vorausgesetzt werden
mag). Oer lebende Leib müßte also sozusagen als unerläßlicher Nähr-
bodeij oder \nkergrund gefordert werden für jene*» seelische Erleben außerhalb
seiner Grenzen, wie er nach landläufiger wissenschaftlicher Vnsioht unerläßlich
ist Tür das Zustandekommen ichbewußten Lobens innerhalb seiner
Grenzen. Jene Voraussetzung nun nimmt ein sehr verschiedenes \ussehen an,
je nachdem ob wir das außerieibliohe Eileben als einen rein psychischen Ablauf
ansetzen, oder al< einen zugleich psychischen und (soz.) metaphysiologi-
schen, also an ein objektives Substrat gebundenen. Der erste dieser beiden Ansätze
muß dem orthodoxen Physiologen (also unserm eigentlichen Gegner!)
ohne weiteres sinnlos erscheinen, so daß o r ihn nicht liegen uns ausspielen

*) A. a. O. 1928 p. 342, 391, 489, 540; 1929 p. 101.
-') Proc. S. P. R„ XIII 448, 351.

') Aus O. Moore, The Voices, p. 282, bei Tweedale, Man's Survival after Death, p. 278


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