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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1931/0563
Kleine Mitteilungen. 503

men usw.), soweit sie nicht durch den Nachweis (oder die Annahme) von Betrug
widerlegt werden können, als telepathische Geschehnisse „erklärt" werden.
Die Methode D.s kann der Psychotherapeut am besten prüfen in den Kapiteln,
die seine eigene Disziplin betreffen (Traum, Hypnose, Suggestion). Das über
Hypnose Gesagte gehört /um Schwächsten, was Ref. kennt. Wichtige Arbeiten
zu ihrer Theorie (/. B. Schilder u. a.) scheinen D. unbekannt; was er bringt
ist durchschnittlicher Coueismus. Noch peinlicher wirkt das Traumkapitel. Für
D. ist /. B. der Traum einer Dame, daß sie in einem Fisch einen Säugling fand,
dadurch erklärt, daß die Dame einen Säugling gesehen und einen Fisch gekauft
hatte; „hier handelt es sich um eine Verknüpfung, die durch den Fortfall
von sonst wirksamen Hemmungen ermöglicht wurde4* (sie). Eigene Träume,
die D. mitteilt (und die ebenso „gedeutet" werden), empfehle ich dem analytisch
gebildeten Leser besonders. Die Analyse selbst kommt bei D. freilich auch
schlecht weg. Sie wird unter „Kabbalistik" eingereiht. Freilich fehlt D. auch
betreff*» Analyse offenbar genauere Kenntnis namentlich des modernen Standes
dieser Disziplin. Solche Ungenauigkeiten und Unzulänglichkeiten tuen dem
Werk D.s bedauerlichen Abbruch. Der kritische Leser muß zu dem Schluß kommen
, daß der Wert des ganzen Buches in Frage gestellt ist. Denn wendete man
die gleiche schneidende Kritik, mit der D. die Paraps> ehologie „erledigt", auf
sein eigenes Buch an, so bliebe von ihm - wenigstens in seinen psychotheta-
peutischen und -analytischen Teilen - genau so wenig bestehen, wie seiner Darstellung
nach von Parapsychologie, Paraphysik und GeheimwisseiKschaften.

Fachliteratur des Auslandes.

„Psychic Research", Jo»«mal d. American S. P. R. März 1931

Der Herausgebei (Bligh Bond) berichtet u. a. über eine Rundfrage det „New
\ork Times" über das Verhältnis von Bewußtsein und Materie an den Schiift-
steller Wells, die Physiker Sir James Jeans, Prof. Schröding er,
De Broglie und Prof. Planck und den Astronomen Sir A. E d d i n g -
ton. Alle betrachten Bewußtsein als ein Urphänomen, das sich aus der Materie
Kunst alier Art: Porzellane mit hochwertigen Malereien, Plastiken in Pastell,
nicht ableiten lasse. Jeans, Schrödinger und Eddington vertreten einen erkenntnistheoretischen
Idealismus, de Broglie meint, hinter den Eischeinungen des Lebens
scheine ein zweckmäßiger Plan zu stehen, der vielleicht dereinst erkannt werden
könne, wenn auch nicht mittels der heutigen Wissenschaften, persönliche Unsterblichkeit
scheint ihm möglich, wenn auch noch nicht bewiesen. Wells glaubt
nicht an persönliches Fortleben. — Der Aufsatz von Prof. Verweyen über
R. Salzer (Z. f. P. September 1930) wird abgedruckt. Alvin Boyd Kuhn wirft
die Frage auf: „Existiert die Zukunft in der Gegenwart?" und behandelt dabei
die verschiedenen Theorien zur Erklärung von Vorahnungen und Prophezeiungen
Der Aufsatz enthält mehrere interessante Vorahnungen aus dem Erfahrungsbereich
des Verfassers. — Der Aufsatz von Dr. S u n n c r über ein Spontan *
erlebnis mit Frau Maria Silbert (Z. f. P., Februar 1930) wird abgedruckt.
Mr. William T. Glover berichtet über „Erlebnisse eines Prhatforschers"
beim Tischri«cken, wobei einige Identitätsbeweise, die angeblich den Anwesenden
unbekannt waren, durchkamen. — L e s l i e Gran t Scott schreibt auf
Grund eines eigenen Erlebnisses über „das Sterben als Befreiung des Bewußtseins
'4 und schildert die Gefühle beim Sterben, als der Arzt den Kranken (nach
einer langen Krankheit im tropischen Klima Ceylon-;) schon aufgegeben hatte:
erst sah der Kranke sein ganzes vergangenes Leben und dessen Sinn innerlich
vor sich, dann bemächtigte sich seiner das Bewußtsein von der Zusammengehörigkeit
aller Dinge und der eigenen Fortexistenz, obwohl er die Herrschaft über
seinen Köroer schon verloren hatte. Das Wahrnehmungsvermögen schien sehr
seischärft, das Bewußtsein viel deutlicher und klarer, er wußte, was die Menschen
seiner Umgebung (auch im Nebenzimmer) dachten und fühlten, was hinter
ihm vor sich ging usw. Das Zeitbewußtsein schien er teilweise zu verlieren. — Iii
seinen „Internationalen Notizen4' berichtet Harry Price über ein neuentdecktes
Sprechmedium, Mrs. Morris, das in London großes Aufsehen erregt.
— Wie er ferner berichtet, fand in London eine Zusammenkunft von Geistlichen
aller Konfessionen statt, urr über die Frage des Spiritismus zu beraten. Wie


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