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520 Zeitschrift für Parapsychologie. 11. Heft. (November 1931.)
Ford kennt Frau IL von früher her. Er kann also seine Kenntnis des Sachverhalts
telepathisch erfaßt, aber auch, ohne sich dessen im Moment bewußt
zu sein, erinnert haben.
Ford steht jetzt auf und stellt sich vor mich und Herrn D.; aber das nunmehr
Folgende ist für mich bestimmt, wobei jede auf mich persönlich zielende
Kombination unmöglich war: Ford kannte mich nichl; ferner war bei
meinem Eintritt das Zimmer bereits verdunkelt. Zuerst sagt Ford als Begrüßung
, ich sei ein sehr guter Mensch, aber Herr D. auch.
87. Sie sind so besonders gut, weil
Sie eine so gute Mutter gehabt haben.
Sie hat Sie dem Herrn gewidmet,
bevor Sie geboren waren.
88. Sie freut sich sehr, daß Sie dieser
Widmung gerecht geworden sind,
weil Sie mit dem geistigen Auge Ihre
Entwicklung vorausgesehen hat.
89. Sie war hellseherisch veranlagt,
aber sie wußte \on ihrer Kraft nichts.
87. [Meine Mutter, eine tatsächlich
ganz außerordentlich gute Frau, hatte
sich bei meiner Berufswahl ganz passiv
verhalten, höchstens gelegentlich
geäußert, ich solle Postbeamter oder
Brauer werden.J
88. [Unrichtig; ich bin Arzt]
89. [Meine Mutter war weder hierbei
, noch sonst hellseherisch. (Diese
unrichtige Behauptung Fleicher-Fords
würde übrigens gut zu der spiritistischen
These passen, nach der das
sporadische telepathische Vermögen
der Lebenden zur dauernden Betätigung
der Verstorbenen wird. Maltesen
.) - - Kann man überhaupt hellseherisch
sein und von dieser Kraft
nichts wissen?]
(Aus methodischen, später gerechtfertigten, Gründen hatte ich mich gegenüber
87, 88 und 89 ganz passiv verhalten.)
90. Haben Sie eine Frau verloren?
91. ^Es kommt eine jüngere Dame,
die wie eine Tochter ist. Könnte es
eine Schwester sein?
92. Wer ist \ugusta?
90. (Nein.)
91. [Auch auf diese Fehlleistung reagiere
ich nicht. Dabei war ich sicher,
gar keine toten Geschwister zu haben.
Später ermittelte ich aber, daß ein
Bruder am Tage seiner Geburt gestorben
war.]
92. [Mir unbekannt. Trotzdem ich
später hörte, daß eine Base und eine
Jugendfreundin meiner Mutter Auguste
hießen, war die Frage wohl nur
ein erfolgloses f i s h i n g.]
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