http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1931/0591
Simsa: Spontane Spukphänomene in Prag-Branik. 527
a. Forthuny, beginrt als Sensitiver, hält sich dann für ein Medium und
kommt schließlich durch sachliche Analyse zur Erkenntnis seiner rein
parapsychischen Sensitivität.
3. Gilbert Murray, der Sensitive von vielen Graden, der zum Schluß
verstummt, weil er als Gelehrter, trotz größter paranormaler Begabung,
der rationalen Möglichkeit eine letzte Tür offen lassen möchte.
Wo ist hier die Wahrheit? Wahrscheinlich, wie so oft, in der Mitte, bei.
Forthuny. Was aber bei dieser Antwort Ford an Ruhm als spiritistisches Medium
verlöre, das gewönne er reichlich durch den hier von mir versuchten
Nachweis seiner grandiosen Begabung als Telepath und Hellseher vermöge
seiner erkennenden Parapsyche gegenüber lebenden Menschen und Diesseits-
Sachverhalten. Und wenn durch die Sitzung vom ^7. April 1928 auch kein
Verkehr mit Geistern bewiesen werden konnte, so doch durch die Fülle von
Einzelergebnissen die Tatsache der Telepathie und des llellsehens im Sinne der
wissenschaftlichen Parapsychologie — wenn das zum tausendsten Male noch nötig
wäre! Und wenn nicht neue Versuche mit Ford diese Schlußfolgerungen umstoßen
sollten, so hätten wir einen brillanten Sensitiven mehr und ein umstrittenes
Medium weniger.
Spontane Spukphänomene in Prag-Branik, 1930-1931>
in experimentelle überführt
Ton Dr. Simsa. Nervenarzt, Prag1).
Symbolik und Psychoanalyse der Apporte, Verbot des
Spukens. Suchen der Persönlichkeit. Psychische Hand.
Steinwerfen, Telekinesen. Phantome. Der Tisch als
Kunsttänzer. Leuchtende Vorstadien der Materialisationen.
Große Lichtphänomene. Bösartige Phänomene. Phänomene
, die maskieren und den Täter zeigen soll. Hellseherische
Experimente.
(Vorläufige Mitteilung — Experimente werden fortgesetzt.)
Ort der Tat.
An der südlichen Peripherie Prags liegt eine romantische Viilenvcrstadt
Branik. Auf einem hohen Plateau sind verstreute Villen (Jirasek-Viertel), und
Nr. /|ö3, i. Stock, INeubau, ist unser Spukhaus. Eigentümer, Herr Wolf,
der unbedingt am Christusglauben festhält, da dieser allein eine günstige
Atmosphäre für spiritistische Phänomene schaffe und /u Ergebnissen führe. Dieser
spirit. Mythus ist ein Unding, wenn er mehr sein will, als eine gelegentliche praktische
Konzession bei voreingenommenen Medien. Er verdankt seine Entstehung
der Unkenntnis von Resultaten der vergleichenden Völkerpsychologie und der
Reügionsphilosophie. Zu diesem Thtma zitiere ich Heilenbach (der wohl
selbst ein kritischer Spiritist war): „Würde der Spiritismus die Grenzen des
menschlichen Erkenntnisvermögens ziehen und skeptische/ sein, wäre er Forschung
und nicht Religion, so wären diese übersinnlichen Tatsachen (Berichte
von Kiefer, Ennemoser, Kerner, Perty, Wallace, Crookes und Zöllner) längst auf
das richtige Maß geführt und nutzbar gemacht. (Vgl. Baronin Kulmer, Zeitschr.
f. Paraps. 1931, 3, S. 146.)
J) Anm. der Schriftleitung: Für die nachfolgende, teilweise phantastisch klingende
Schilderung übernimmt unser bekannter Mitarbeiter selbst die Verantwortung
. Er bezeichnet diese Darstellung nur als eine vorläufige, und will später
35*
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1931/0591