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Simsa: Spontane Spukphänomene in Prag-Branik.

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fahrung gemacht, daß be Musik und Singen manche Phänomene flotter gehen.
Wir sind gewohnt, daß nach dem Lichtandrehen sogleich Apporte und Tele-
kinesen sich abspielen. Wenn etwas stockt, stellen wir Musik an, und es fliegt
alles rascher.

Wenn jemand bemerkt, daß wir vielleicht schlecht sitzen, dann müssen
wir Plätze wechseln. Wenn man nilcht fragt, so sitzen wir gut. Also besteht
hier ein Vorurteil. Das Medium verwöhnt man sehr leicht und die dirigierende
Persönlichkeit auch.

Wie ist unsere Stellung zum Spiritismus? Ich selbst, ferner
das Medium und seine Angehörigen, sind nicht Spiritisten, und wenn wir
Alathos ansprechen oder um etwas bitten, so darf das niemand als Beweis
für unsere spiritistische Auffassung ansehen. Ich spreche nicht zum Medium
, auch nicht zum Unterbewußtsein, sondern ich gebe einen Namen der
unbekannten Kraft, die im Medium und im Zirkel innewohnt.

Auch in dem Falle, daß die Persönlichkeit sich als verstorbener Grieche,
Krieger. Arzt usw. meldet, ist das ein phantastisches Produkt der psychischen
Spaltung. Das Unterbewußtsein richtet sich nach Tradition und Intelligen/,
(was es früher gelesen oder gehört hat).

Vorgang oder Programm der Seance: Ruhe, Ernst, takt\ olles
Vorgehen, Vorstellen neuer Gäste dem Alathos, dem unsichtbaren gebildeten,
galanten Herrn, der unsere Wünsche weiß. Man muß jede Bitte bescheiden
und nicht arrogant oder mit hinterlistigen Absichten vorsprechen. Es gibt eine
Telepathie der geheimen Gedanken. Der Tisch neigt sich zu den Gästen, jedem
extra, und verrät mit Zittern die Freude. Dann kommen symbolische
Apporte (siehe betr. Kapitel), weiche Berührungen, kühlender Hauch, Licht-
effekve u. a. Bei jeder Seance kommt etwas Neues, eine Ueberraschung. Zum
Schluß: (Seance dauert i bis 2 Stunden) kleiner Trance mit hellseherischen
Beschreibungen und Weisungen. Es ist niemals geschehen, auch bei tmgün-
sligen Verhältnissen, daß die Seance negativ wäre.

Manche Phänomene sind traditionell gleich, die neuen sind veränderlich,
ad hoc symbolisch, Varianten unerschöpflich, so daß es wirklich eine Freude
ist, teilzunehmen und zuzuschauen. Jedem muß ich bemerken, daß er nicht
intensiv an etwas, was er wünscht, denkt. Er muß es dem dirigierenden Geist
überlassen, wie er aus dem Chaos der Wünsche und Launen das Richtige wählt.

Es kommen auch medial veranlagte Gäste, die mehr ins Programm eingreifen
und bevorzugt werden.

Protokoll schreibe ich gleicli nach der Seance und erkläre immer, was
das und das bedeutet, ob das mein Gedanke war oder eines anderen, der das
bezeugt. Das Medium und Sensitive sehen immer mehr von den Lichterscheinungen
wie die übrigen.

Von den 3o Seancen werde ich nur das Wichtigste und Belehrende
als Resümee angeben.


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