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Ein anderer Fall spielte sich in einem Bauernhaus in Kenl ah. Iiier wurden
Möbel im Hauptgebäude wie auch in den Nebengebäuden umgeworfen und
forlbewegt. Die Phänomene ereigneten sich sowohl bei Tag als auch in der
Nacht, und zwar immer in der Gegenwart des 16 jährigen Bauernsohnes. Als
er einmal bei einem öffentlichen Tanz in der Dorfhalle anwesend war, erlöschten
zweimal die Lichter, ohne daß man eine Störung im Elektrizitätswerk
feststellen konnte. Mr. Mc Kenzie begab sich mit Major Movvbrav, einem
Mitglied des College und dem Medium Frau Garret an Ort und Stelle. Mit
Hilfe des Mediums stellte sich heraus, daß ein verstorbenes, einem Angehörigen
feindlich gesinntes Mitglied der Familie sich der unbeachteten Medialität des
Jungen bediente und durch ihn die Phänomene verursachte, es würde aber künftig
die Familie in Ruhe lassen. Tatsächlich hörten die Phänomene auch mit
diesem Besuch auf („Psychic Science'*, Oktober 1928).
Auch Harry Price, der Vorsteher des ,,National Laboralor) of Psvchieal
Research4* berichtet regelmäßig in „Psychic Research", der Monatszeitschrift
der amerikanischen S. P. R., über Spukphänomene. Im Aprilheft 1928 dieser
Zeitschrift erzählt er von einem Fall, der sich im Bezirk Kent abspielte. (Möglicherweise
handelt es sich um denselben Fall, der, wie oben erwähnt, dann von
Herrn McKenzie behandelt wurde.) Die Phänomene konzentrierten sich um
den 18 jährigen Sohn Wilfred des Bauern Batt, der selbst ausführlich darüber
berichtet. Der Bauernhof liegt in einem einsamen, entlegenen Feil des Bezirks.
Der Sohn des Bauern beklagie sich darüber, daß ihm fortwährend innerhalb des
Hauses wie auch draußen im Hof Steine und Kohlcnstüekchen nachgeworfen
würden. Bald darauf sahen der Vater und einige seiner anwesenden Freunde,
wie Kohlenstückchen ihm aus der Küche bis zur Haustür nachflogen. Vis die
Familie an einem Sonntagabend im Eßzimmer saß, fing plötzlich der Gong
an zu schaukeln und ertönte dann \on selbst durch Anschlagen an eine der
Stützen, an denen er hing (Der Vater versuchte später umsonst durch Springen
und Aufstampfen auf dem Bojjen neben dem Gong ein ähnliches Phänomen
hervorzubringen.) Der Sohn Wilfred ging dann um 1/2 11 Uhr schlafen.
Sofort flog ein faustgroßes Kohlenstück auf sein Bett. Vis der Vater hinaufging
, bewegten sich die Möbel einschließlich Kommode und Kleiderschrank im
Zimmer herum. Die Ellern beschlossen hierauf, ihren Sohn mit in ihrem Zimmer
schlafen zu lassen. Sobald er ihr Zimmer betrat, fiel ein Bild in seinem
Zimmer von der Wand, während im Schlaf räum der Eltern ein Teddybär buchstäblich
von der Kommode auf die Milte des Bodens sprang. Der Junge
legte sich dann zu den Eltern, diese ließen jedoch das Licht brennen und sahen
nun, wie von einem Hocker neben dem Belt ein Krug Wasser, eine Tasse mit
Untertasse und ein Teekännchen auf den Boden glitten, eine ebenfalls auf dem
Hocker befindliche Streichholzschachtel flog gleichzeitig über das Bett und
fiel neben der Frau zu Boden. Die Phänomene hörten erst auf, als der Junge
morgens um ein Uhr einschlief. Während Price den Bericht schrieb, dauerten
die Phänomene noch an.
Einen Fall von Spukphänomenen, der offenbar nicht vor da^ College kam,
da in dessen Zeitschrift nichts darüber steht, berichtet Harry Price in der ameri-
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