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Walther: Spukphänomene in England.
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einen etwa 20 cm langen, 60 g schweren Gasanzünder auf dein Boden, der
sich sonst immer auf dem Gasofen in der Spülküche befand. Im angrenzenden
Garten war niemand zu sehen, außerdem war die in den Garten führende Türe
kurz zuvor geschlossen worden.
Als Price in der folgenden Woche (23. Januar 1928) wieder hinging,
hatten die Behörden den 27 jährigen Fredrick Robinson, den Sohn des Hausherrn
, in eine Irrenanstalt verbringen lassen zur Beobachtung seines Geisteszustandes
, da sie ihm die Phänomene zuschrieben. Price bemerkt, der junge
Mann hätte einen durchaus normalen Eindruck gemacht, als er bei seinem
letzten Besuch mit ihm sprach, lebrigens nahmen die Phänomene auch während
seiner Abwesenheit ihren Fortgang: ein Schirm „sprang" aus dem Ständer
in der Vorhalle auf den Küchenboden, ein Essig fläschchen fiel krachend
herunter, der für das Mittagessen gedeckte Tisch legte sich auf die Seite usw.,
durch das Fensler sah die eine Tochter des Hausherrn, wie alle Küchenstühle
umfielen.
Als Price bei diesem Besuch mit einem Journalisten, der verwitweten und
einer unverheirateten Tochter des Hauses in der Küche stand, hörte er plötzlich
einen schweren Fall in der Nähe des Ganges, der die Küche mit der Spülküche
verband, als ob etwas wie eine Bürste oder ein schwerer Stiefel hinter
ihm zu Boden gefallen wäre. (Die Türe der Spülküche war geschlossen.) Unmittelbar
darauf gewahrte Price unter einem Stuhl ein paar schwarze Damenstiefel
, im rechten steckte ein etwa 100 g schwerer Bronzeengel, der vom Kaminsims
im Wohnzimmer stammte und zweimal ums Eck fliegen mußte,
um in die Küche zu gelangen. Price meint, er würde es sicher bemerkt haben,
wenn eine der beiden Damen ihn geworfen hätte, während er mit ihnen sprach;
wenn sie ihn aber schon vorher in den Schuh gesteckt hätten, würde das Geräusch
des Fallens unerklärlich sein. Der kleine Junge >\ar schon früher aufs
Land geschickt worden. Die anderen Mitglieder der Familie verließen in den
nächsten Tagen gleichfalls das Haus.* Dieses mußte von berittenen Schutzleuten
bewacht werden, um die neugierige Menge abzuhalten.
Am 25. Januar 1928 begab sich Price nachmittags nochmals mit einem anderen
Journalisten und einer medial veranlagten Dame in das Haus, wo sie nur
die \erwitwele Tochter des Hausherrn antrafen. Sie gingen durch das ganze
Haus und die Dame sagte, sie habe ein sehr unangenehmes Gefühl und empfinde
das Haus als sehr kalt. Trotzdem sie sich dann zu der Witwe in die Küche
neben das Feuer setzte und niemand sonst über Kälte klagte, fror sie immer
mehr. Price ging dann mit dem Journalisten nochmals durch das ganze Haus.
Als sie im oberen Stockwerk waren, schien es dem Journalisten, als höre er
unten etwas fallen, sie fanden dort aber nichts und gingen wieder nach oben.
Abermals hörten sie das Geräusch eines Falles. Zwischen den Zimmern im
oberen Stockwerk war ein langer, gut erleuchteter Gang, durch den sie mindestens
sechs- bis siebenmal gekommen waren. Als sie sich jetzt wieder hinunter
begeben wollten, sahen sie plötzlich beide gleichzeitig mitten in diesem
Gang ein großes Stück gelber Kernseife liegen. Es war unmöglich, daß sie
es übersehen hätten, wenn e<? zu\or schon dort gelegen wäre. Die beiden Damei?
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