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<550 Zeitschrift für Parapsychologie. 11. Heft. (November 1931.)
saßen die ganze Zeit bei geschlossener Türe in der Küche, die Seife gehörte in
die Spülküche und zeigte keine Spur von einem Fall.
Der junge Herr Iiobinson wurde kurz darauf als völlig gesund aus der
Irrenanstalt entlassen. Die Familie verließ endgültig das Haus und man hat
seither nichts über neue Spukphänomene gehört. Vielleicht, meint Price,
werden sie wieder auftreten, falls sich jemand findet, der dort wohnen will. —
Ein von Harry Price im Maiheft 1928 von „Psychic Research" angeführter
Fall von Spukphänomenen spielt sich wieder auf dem Lande ab, und zwar in
Lifton, Devonshire, auf dem Pachlhof des Milchmannes Ellacott. Hier fielen
im Zimmer von allen Seiten Zweige und Schminkbohnen nieder und wurden
an den unwahrscheinlichsten Stellen gefunden. Dieses Phänomen wiederholte
sich mehrmals ohne aufgeklärt zu werden.
Ein anderer Fall, der durch die Presse ging, aber von Price nicht nachgeprüft
wurde, ereignete sich im Hause eines Herrn Dazcly in lloss-on Wye,
Herefordshire. Dort fielen angeblich 19 Bilder \on der Wand. Zur Probe
hängte der Hausbewohner sie mit besonders starkem Bindfaden wieder auf und
wickelte hierbei den Bindfaden mehrmals um den Nagel, dann verschloß er
die Wohnung Und ging in die Kirche. Als er zurückkam, war er wieder alle
19 Bilder heruntergefallen.
Schließlich weist Price noch im Oktoberheft 1928 von ,,Ps\chic Research"
auf einen Fall hin, der sich in der Nähe von Rodhill auf einem Bauernhof im
Besitz der Lady Gallowav zutrug. Auch hier wurde viel Geschirr zerbrochen.
Möbel bewegten sich usw. AK mutmaßliche Ursache werden die latenten me- •
dialen Krätle eines jungen auf dem Hof befindlichen Burschen angesehen1). -
________ (Schluß folgt.)
Kleine Mitteilungen,
Die Bilokation im Volksglauben.
Von Dr. Oskar Schmotzer, Rechtsanwalt, Wels.
Die Geisteswissenschaft lehrt uns eine Welt, die zwar dem Durchschnitt der
Menschheit unsichtbar ist, aber doch aus einem feinen Stoffe besteht, der die
physische Welt umgibt und durchdringt. Die Adepten des Mittelalters kannten
die Materie, sowie die Gesetze, welchen sie unterworfen ist, und nannten diese
Welt Astralwelt, weil deren Erscheinungen für den Hellseher strahlend und
leuchtend wie das Licht der fernen Sterne aussehe. Der Astralstoff ist außerordentlich
bildsam und empfindlich, er ist ein weit besseres Medium für magnetische
Ströme als der Aether, der der physischen Welt angehört, so daß
schon der bloße Gedanke, der starke Wunsch eines Menschen, den Astralstoft
zu Formen von größerer oder geringer Zeitdauer bilden kann. Der Astralstoff
kann den physischen Leib, den er durchdringt und in dem er lebenswichtige
Funktionen ausübt, unter gewissen Bedingungen verlassen und sich von ihm
sogar entfernen und den Gesetzen seiner eigenen Welt gehorchend selbständig
handeln. Diese Wissenschaft war im Altertum und im Mittelalter allgemein
verbreitet. Im Orient ist sie heute noch den gebildeten Kreisen selbstverständlich
. Wenn die Priester und Adepten dieses Wissen vor der Menge geheimhielten
und streng okkult behandelten, so geschah dies in der Erkenntnis der ungeheuren
Kräfte, die den Menschen aus jener Astralwelt zuströmen und die als
x) Ueber weitere von Price mitgeteilte Spukfälle vgl. die Referate über
„Psychic Research" in dieser Zeitschrift (insbes. Juniheft 1931, S. 304 f.).
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