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Kleine Mitteilungen.
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metrie beigesteuerten Aufsätze stets lebhafte Anerkennung bei unseren Lesern
gefunden haben. Wir nannten Dr. Böhm, mit dem uns eine eifrige Korrespondenz
verband, im April einen Pionier auf dem Qebiet der Parapsychologie.
Wir betrauern aufrichtig den Heimgang dieses mutigen und fleißigen Mannes.
Sünner.
Im Auftrage der Universität zu Buenos Aires, Argentinien, bereiste studienhalber
Herr Dr. Efron vor einigen Monaten einige Länder Europas, um sich über
den Stand der parapsychologischen Forschung zu unterrichten. Er hielt sich im
Frühjahr auch längere Zeit in Berlin auf, wobei wir mit einem gewissen Neid
das große Interesse des Psychologischen Laboratoriums seiner Heimatstadt an
den okkulten Dingen, sowie an hiesiger Medienrorschung und Arbeitsmethodik
kennen lernten. Nun schreibt uns Herr Dr. Efron aus Buenos Aires, daß man
sich augenblicklich mit dem italienischen Medium Fräulein Maggi experimentell
beschäftige, über die Prof. Cazzamalli in Mailand Veröffentlichungen gebracht
hat. Einstweilen seien die Resultate noch recht mittelmäßig. Wir beglückwünschen
die argentinische Forschung zu dieser Vorurteilsfreiheit und verzeichnen
mit besonderer Genugtuung, daß die Universität nach dem von mir gestifteten
laufenden Jahresband unserer Zeitschrift die Absicht hat, diese zu abonnieren.
Sünner.
Nachtrag 2U meinem Ektoplasma-Aufsatz im Oktoberheft.
Abbildungen aus dem Gebiet des Mediumismus.
Die Absicht, beide Bilder der stereoskopischen Aufnahme in meinem Autsatz
auf Seite 463 d. Z. zu geben, war zuerst nicht vorhanden. Ich fand zu meiner
Ueberraschung beide Aufnahmen vor; ich muß sagen zu meiner angenehmen
Ueberraschung. Ich möchte bei dieser Gelegenheit eine prinzipielle Frage autwerfen
. Man kann sich nämlich leicht überzeugen, daß man auch ohne Stereoskop
die beiden Bilder steieoskopisch betrachten kann. Wenn man nämlich über da«s
hellbeleuchtete Bild in die Weite starrt, am besten auf den Himmel, und plötzlich
die Abbildungen vor die Augen schiebt, merkt man, daß die beiden Augen -
eindrücke auseinandergegangen sind und sehr bald je ein linkes und ein rechtes
zusammenfallen; man sieht ein mittleres stereoskopisches Bild, neben welchem
rechts und links zwei nichtstereoskopische stehen. Es ist nicht viel Uebung dazu
nötig, um das stereoskopische Bild zu erzeugen. Was solch ein Betrachten für
Vorteile hat, sieht man am besten an der in Rede stehenden Wiedergabe. Sie ist
nämlich nicht sehr gelungen, da die die Perspektive vermittelnden Kontraste hell
und dunkel nicht genügend ausgesprochen sind. Im stereoskopischen Bild
nimmt jedoch die Zeichnung räumliche Form an und das Bild wird trotz der
schlechteren Wiedergabe klar. So sieht man sehr deutlich links von den Fingern
die Fäden zum Würfel lauten. Im Orrginal hängen auch einige ektoplasmatische
Fäden an der linken Handfläche. Leider ist das in der Reproduktion nicht zu
sehen. Sollte es nicht erwünscht sein, solche stereoskopische Reproduktionen zur
Regel zu machen? Es würde entschieden die Vermittciung vom Experimentator
zum Leser erleichtern.
Bei der Gelegenheit möchte ich eine Korrektur einfügen, die offenbar versehentlich
weggeblieben ist: die Fußnote auf Seite 463 muß heißen: Die Mikroaufnahmen
sind von Herrn Eiduck im keramischen Laboratorium der Universität,
das unter Leitung von Herrn Dozenten Rosen^»tein steht, gemacht worden. Beiden
Herren besten Dank für ihr Entgegenkommen.
Riga-Waldpark, Oktober 1Q31. C. Blacher.
Erklärung.
In gegebener Veranlassung teile ich mit, daß ich die Sitzungen mit dem
Medium Frau Ideler zu meinem Bedauern bis auf weiteres unterbrechen mußte,
da durch ein meiner Auffassung nach unbefugtes, unkollegiales und vor allem
unzweckmäßiges Eingreifen von Herrn E. K., welches trotz meiner Einwände
fortgesetzt wurde, es mir nicht möglich war. meine wissenschaftlichen
Pläne konsequent durchzuführen. Die Verantwortung für die Entwicklung und
Wertung ev. weiterer Phänomene von Frau Ideler fällt mithin für mich fort.
Die näheren Umstände sind charakteristisch für die Schwierigkeiten, mit denen
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