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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1931/0637
Vogl: Das Geheimnis der Karten.

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lassens abgeblättert oder auch aus den auf dem Tische verdeckt liegenden
Karten eine ziehen lassen, ohne daß er die Karten berührt hätte. Die gezogen©
Karte verbarg ich, ohne sie anzusehen, mit aller Vorsicht in meiner Rocktasche
. Nun wurde ich aufgefordert, jene von mir bestimmte sechste Karte abzuzählen
und aufzudecken und die in meiner Tasche befindliche Karte hervorzuholen
. Beide Karten glichen einander. Das Experiment wurde nach meinem
Wunsch wiederholt — obzwar K.-V. dies nicht gern zu oft tat: aus einer
gewissen Scheu, das Geheimnisvolle, Irrationale, das hier walte!, versucherisch
zu entweihen, zu profanieren, und damit die dahinterstehende Wesenheit zu
beleidigen oder zu erzürnen. Auch will er beobachtet haben, daß, wenn er ein
bestimmtes Experiment längere Zeit hindurch vorführte, so daß es gewissermaßen
mechanisch abzulaufen begann und der Experimentator mit seiner Psyche
nicht mehr dabei war, es schließlich nicht mehr ging.

Eine Karte wird verdeckt von mir gezogen, ich verberge sie unbesehen.
Ein anderes Spiel wird verdeckt auf den Tisch ausgebreitet. K.-V., der sich
die Augen hat verbinden lassen, erbittet sich mein Taschenmesser und führt
das Messer, die Spitze nach unt<m, langsam über die Karten hin in einem Abstand
von 10—15 Zentimeter. Ueher einer bestimmten Karte entfällt das
Messer seiner Hand und spießt sich in die Karte, die aufgedeckt wird. Sie
stimmt mit der in meiner Tasche befindlichen. Er müsse, so erklärt er, das
Messer fallen lassen an der bestimmten Stelle. Das Verbinden der Augen wirke
konzentrierend, also förderlich Störungen fernhaltend. Das Experiment wird
einigemal wiederholt Nun mache ich selber den Versuch, ob es auch mir
gelänge. Und siehe da, es gelang. Ich schloß die \ugen und ließ in zwei Fällen
den Zeigefinger, in einem mein Messer nieder auf eine der daliegenden Karlen
und jedesmal stimmte die bezeichnete Karte mit der von mir \orher aus dem
anderen Spiel verdeckt gewählten und in die Tasche getanen. Um zu erproben,
ob nicht etwa seine Nähe beeinflusse, ging K.-V. beim zweiten und dritten Versuch
von mir weg in eine Ecke cjes Zimmers — wodurch freilich ein etwaiger
psychischer Einfluß noch nicht notwendig ausgeschaltet zu s,kin brauchte. —
Eine bloße Variante dieses Experiments ist das Suchen der betreffenden Karte
mittels des siderischen Pendels, wie K.-V. es gleichfalls vorführte. Er benutzte
dazu ein chinesisches Messingfigürchen an einem schwarzen Zwirnsfaden.
Elliptische, sodann kreisförmige Schwingungen zeigten die gesuchte Karle an. —
Der Gedanke an die Wünschelrute liegt nahe.

k.-\ . blättert ab und läßt mich halt sagen. Aus dem so gebildeten einen
Päckchen wähle ich eine Karte verdeckt, stecke sie unbesehen in die Tasche.
K.-V. hebt das andere Päckchen ab und zeigt mir die unterste der in seiner Hand
befindlichen Karten, ohne si^ selbst anzusehen. Sodann eine Wartepause von
ein oder zwei Minuten, während welcher K.-V. schweigend im Zimmer auf und
ab gehl. Dann weist er mich an, die in meiner Tasche befindliche Karle anzusehen
. Es ist die nämliche, die er mir abgehoben gezeigt halte*'Ich greife sofort
zu dem abgehobenen Päckchen, finde aber die mir gezeigte Karte nicht, kann
sie nicht finden, da ich sie ja eben aus der Tasche zog. Taschenspielerisch wäre
dies Experiment so zu erklären, daß die mir gezeigte Karte eine in das ab-


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