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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1931/0645
Simsa: Spontane Phänomene in Prag-Branik.

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gebe. Uerr Wolf hört auch Choräle und Glocken von Emaus, er sieht die flammende
Schrift: „Suchen, Aushalten!'* Wie ich weiß, hat Herr Wolf
einmal von dem unterirdischen Prag (Kuklu) gelesen. Er glaubt, daß sein
Haus mit dem Kloster in Prag verbunden ist. Zu den xiusgrabungen fehlt
das Geld.

Boshafte Phänomene, die Schaden anrichten.

Etwas würgt und zerstampft kleine Hühner und Enten. Geschehen am
9. Mai und 18. Juni io,3i. Als man früh 6 Uhr in die Hühnerställe ging,
hat man eine Menge von totem Geflügel auf dem Hofe zerstreut gefunden.
Einmal 38, ein zweites Mal 29. Bei der ersten Verwüstung fehlten überhaupt
noch 23 Stück. Soviel Arbeit, so teure Sorten und jetzt - solch Erfolg. Es
gab Weinen und Klagen. Die Gendarmen haben nicht einmal mit dem Hunde
eine Spur gefunden. Der Täter ist bis heute nicht bekannt. Herr Wolf hat
den Gendarmen vorgeworfen: „Sie haben mich beschuldigl wegen Spuk das
da habe ich mir doch nicht angetan." Selbstverständlich haben wir Alathos
gefragt - die Angaben über Diebe und schon früher verdächtige Personen
I. und M. entsprachen nur eigenen Kombinationen. Hellsehen war hier wirkungslos
.

Ich habe einen groioen Verdacht, daß alles okkulten Ursprungs ist. Schon
früher hat man bei Tag auf eigenartige Art getötete Hühner gefunden. Eins
war unter dem Brett im Hühnerstall tot, einem stand die Gittertür auf dem
Halse, eine Ente wurde am 20. Juni spät abends im Aborte neben der Seance-
Küche gefunden, nachdem man ein Fallen gehört. Die Ente war noch warm,
der Hals gedreht, die Augen herausgetrieben. Die toten Hühner wurden so weit
zerstreut, daß nur Bosheit oder Rache in Erwägung kommt. Alle Schlösser
waren unversehrt, der Hund ruhig. Jemand hat in der Nacht die Gittertür
im Hofe einigemal geöffnet, bei dem Nachbarn die Klingel gedruckt. Es paßt
alles in den okkulten Rahmen, namentlich wenn man erwägt, daß zwischen
zwei Affären ein neues Phantom am 21. Mai 1981 an der Arbeit war.

Ein neues Phantom, 21. Mai 1981.

In das Haus ist ein neuer Mieter eingezogen. Herr K. ist ein Magiker, wie
er sich selbst rühmt, studiert Papus und hat ein großes Interesse an medialen
Erscheinungen. Er hat Ileirn Wolf aufgefordert, er solle /|0 Tage asketisch
leben, daß er große Kräfte und neue Visionen erzielt. Ich sage gleich, daß
ich jede ungesunde Einwirkung auf mein Medium verboten habe. Am 19. Mai
fiel ein Stein vor den Magiker. Am 20. Mai hat Herr Wolf im Briefkasten
zwei verdächtige Briefe gefunden, an den Hausherrn und Bewohner adressiert,
worin stand: „Acht geben, Wachen , 21.Mai." Diese Briefe sind aus
der Tasche des Herrn Wolf verschwunden. Niemand hat sie geschrieben oder
einen Scherz gemacht. Am 21. Mai Seance bei H. Praz. Medium wiederholt:
Aufmerksamkeit steigern, jemand ist draußen, etwas ist gefallen — Stein,
dann Kohlenschaufel auf Ilühnerbaude, es pocht auf der Veranda, ein Schuh-
abwischer flog zur Decke und fiel zu Boden. Aengstliche Erwartung. — Frau


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