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580 Zeitschrift für Parapsychologie. 12. Heft. (Dezember 1931.)
Mittwoch, den 28. Januar, 2.15 Uhr nachmittags, dreimal, und nach einer
Pause noch zweimal an der Haustür.
Mittwoch, den 28. Januar, 6.15 Uhr nachmittags, dreimal am Bett der Tochter.
Donnerstag, den 29. Januar, 2.08 Uhr nachmittags, zweimal an der Haustür.
Frei lag, den 3o. Januar, 2.20 Uhr nachmittags, fünfmal am Bett der Tochter.
Sonnabend, den 3i. Januar, 2.08 Uhr nachmittags, viermal am Bett der Tochter
(sehr laut).
Sonnabend, den 3i. Januar, 8.42 Uhr nachmittags, viermal am Bett der Tochter
(sehr laut).
Sonntag, den 1. Februar, /j.12 Uhr nachmittags, dreimal an der Haustür.
Montag, den 2. Februar, 9.12 Uhr abends, sechsmal am Bett der Tochter.
Dienstag, den 3. Februar, 2.08 Uhr nachmittags, dreimal am Bett der Tochler.
Mittwoch, den t\. Februar, 10.08 Uhr nachK fünfmal am Bett der Tochter.
Wie die Aufstellung zeigt, sind die Geräusche an keine bestimmte Zeil gebunden
, sie kommen tagsüber und abends, meistens nachls. Auch wechselt die
Häufigkeit der Fälle; manchmal klopft es tagtäglich, dann wieder setzen die
Klopf laute tageweise aus. Auch wurden aus dem Räume unter der Küche Geräusche
gehört, als wenn dort jemand hin und her läuft. Die schlimmsten Erscheinungen
sollen voriges Jahr gewesen sein; leider liegen darüber noch keine
schriftlichen Unterlagen vor, da, wie gesagt, ich erst \nfang dieses Jahres von
den Vorfällen Kenntnis genommen habe. Eines der tollsten Ereignisse möchte
ich hier erwähnen und stütze ich mich dabei auf die Auslagen des lleilers — so
will ich den Betreffenden nennen —•, den ich (ür einen wahrheitsliebenden Menschen
erklären kann. Man saß eines Abends in den unteren Bäumen und wartete
auf die Klopflaute, als plötzlich ein lauter Knall entstand; man stürzte die
Treppe hinauf, fand die nächstliegende geschlossen gewesene Tür offenstehend
und aus dem Zimmer »*»ne Wolke aus Hauch oder Staub herauskommend. Als
man die Tür erreicht hat, fällt den Nähertretenden ein Türflügel entgegen, dei
dem im Zimmer stehenden Schranke angehörte. Und niemand war im Zimmer!
Auch Erscheinungen von Personen und einem Hunde wollen von dem Hausherrn
und seiner jüngsten Tochtei beobachtet worden sein.
Arn 27. April war es mir endlich möglich geworden, diese Klopllaule selbst
festzustellen, nachdem ich bis dahin viermal vergebens, und zwar am i3. Januar,
19. Februar, 28. Februar und 9. März an Ort und Stelle gewesen war. Und zwar
war zu diesem Zweck folgender Weg von mir eingeschlagen worden. Nachdem
ich festgestellt hatte, daß die Krau des lleilers etwas medial ist und in höherem
Maße eine andere in dessen Hause wohnende Krau, und ich außerdem erkannt,
daß diesen das Tischrücken nicht unbekannt war (wobei sie aber nichts Gescheites
erfuhren), fertigte ich für diese eine Planchette an, die sich bei anderen
Gelegenheiten sehr gut bewährl hatte, um mit Hilfe dieser Sitzungen abhalten
zu lassen. Das llesultat war und ist immer noch überaus zufriedenstellend, ja
teilweise verblüffend! Das Verblüflende liegt darin, daß die Mitteilungen voll-
vollsländig logisch erscheinen und mit solcher Schneiligkeil erfolgen, daß der
Heiler Mühe hat, mit dem Aufschreiben zu folgen!
Als unparteiischer Zeuge — denn ich muß mi<'h jeder Hypothese, ob \ni-
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