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Fachliteratur des Auslandes.

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zuweisen scheinen, da Auskünfte über von Fremden entliehene
Gegenstände viel genauer ausfielen als andere. (Besonders interessant ein
Beispiel, wo drei Gegenstände, zwar durch Pappendeckel, Blech und Papier getrennt
, in derselben Aktentasche dem Medium vorgelegt und von diesem in einem
eigentümlichen assoziativen Gedankenprozeß erfühlt werden.) Die Uebersetzung
von Prof. Bozzanos „Animismus und Spiritismus" wird fortgesetzt (Kap. über
Frau Piper), die jetzige Ehrenvorsitzende des College Mrs. Champion De Cres-
pigny nimmt Stellung zu der Kritik der Londoner Margerysitzttngen im Dezember
1929 durch Dr. Woolley und Frau Brackenbury in den S. P. R. Proceedings
und zu der Antwort Dr. Crandons in ,Psychic Research".

Haslinger.

Revue me"tapsychique, 1931, Nr. 3, Mai-Juni.

1. Hericourt. Ein Fall von aus der Ferne hervorgerufenem
, hypnotischem Schlaf. Der Verfasser gibt erst einen schon im
Jahre 1885 veröffentlichen Bericht wieder über von ihm damals als Militärarzt
angestellte Versuche der Fernhypnose, die gelangen, ohne daß die betreffende
Person, eine Schauspielerin, ahnen konnte, daß dergleichen beabsichtigt war. Absichtlich
angestellte Gegenversuche der Art, daß Hericourt ihr sagte, er würde
sie jetzt vom Nebenzimmer aus einschläfern, während er in Wahrheit im Nebenzimmer
nur daran dachte, sie solle wach bleiben, führten in der Tat nicht zur
Einschläferung, so daß die Schauspielerin über den Mißerfolg spottete. Dazu gibt
nunmehr Hericourt die Fortsetzung bekannt. Die Truppe der Schauspielerin
zog von Hericourts Standort fort und trat in Lyon auf, und Hericourt wurde
in ein einsames Fort in den Pyrenäen versetzt. Dort dachte er mehrfach an die
Schauspielerin und versuchte das, was ihm früher aus einigen hundert Metern gelungen
war, nunmehr über mehrere hundert Kilometer zu erreichen. Im Abstand
von einigen Tagen machte er diesen Versuch mehrere Maie des Abends
zwischen 9 und 10; der Vorsicht halber gab er nach 10 Minuten wieder den
Gegenbefehl aufzuwachen. Nach einigen Monaten traf er die Schauspielerin zufällig
wieder in einem späteren Standort, und sie erzählte ihm im Laufe des
Zusammenseins \on selbst, sie habe mehrfach auf der Bühne des Abends während
der Vorstellung das Bewußtsein verloren, so daß die Vorstellung unterbrochen
werden mußte. Glücklicherweise hätten diese Zustände immer nur kurz gedauert,
und jetzt sei sie seit längerer Zeit davon befreit. Die Schauspielerin ahnte den
Zusammenhang nicht und H. gestand auch jetzt nicht, daß er der vermutliche
Veranlasser dieser Zustände gewesen sei. Eine Bestätigung erhielt H. nach
einiger Zeit durch einen jungen Offizier, der in Lyon diese Störung der Vorstellung
selbst erlebt hatte. — Wenn auch dem Bericht keine genauen beiderseitigen
Aufzeichnungen zugrunde liegen, so ist er doch sehr beachtenswert.

2. Delevsky. Das Rätsel der Vormahnung. Schluß des großen
durch drei Nummern gehenden Artikels. Nur weniges kann aus ihm mitgeteilt
werden. D. geht aus von der wissenschaftlichen Vorhersage, die entweder sich
auf zyklische Vorgänge, z. B. das Wiedererscheinen eines Kometen bezieht oder
auf azyklische, wie z.B. die Vorhersage, daß eine Radiummenge innerhalb 1700
bis 1800 Jahren an Masse 95 Prozent vertiert. Theorien, die auf dem hellseherischen
Erkennen eines früheren identischen Zyklus im Sinne der ewigen Wiederkehr
aufbauen, haben sehr große Schwierigkeiten zu überwinden. Aber auch das
Vorhersehen eines azyklischen Vorgangs ist sehr schwer begreiflich. Es erhebt
sich hier auch die schwierige Frage, ob das Vorhersagen eine unbedingte Notwendigkeit
des Geschehens fordert. Delevskv neigt dazu, einen beschränkten
Determinismus anzunehmen.

In dem dritten Teil geht D. auf den Mechanismus des Vorhersehens ein
und scheidet hier zuerst die Fälle aus, wo die Vorhersage selbst irgendwie in den
Kausalzusammenhang eingegriffen hat. Die Anschauung, die Zeit als eine vierte
Dimension anzusehen, löst die Schwierigkeiten auch nicht. Delevsky kommt jedoch
schließlich zu dem Ergebnis, daß die philosophischen Einwendungen gegen
die Möglichkeit des Vorhersehens unzureichend sind.

3. Osty. Die klassische Wissenschaft und die Tatsache
des Vorherwissens des Zukünftigen. Osty nimmt in einem kurzen
Aufsatz zu der vorstehenden Arbeit Stellung; er kommt zu dem Schluß, daß die
Arbeit von Delevskv denjenigen der schon überzeugt ist, interessieren wird, daß


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