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Zeitschrift für Parapsychologie. 1. Heft. (Januar 1032.)

schenkt. Eine solche Tätigkeit, sagte der Verteidiger in seinem Schlußwort, ist
nicht gewerbsmäßig. Gewerbsmäßigkeit bestehe darin, daß man eine Leistung
von einer Gegenleistung abhängig macht; das hat Frau Gündl nie getan.

Der Richter fällte in Anerkennung dieses Umstandes nunmehr den Frei-
spruch. Frau Gündl und ihrem Verteidiger wurden von zahlreichen erschienenen
geheilten Patienten förmliche Ovationen bereitet."

Es ist gewiß von Interesse, Näheres über Käthe Gündls wunderbare Fähigkeit
zu erfahren.

Diese Begabung war schon in ihren Kinder jähren der nächsten Umgebung
aufgefallen. Durch langjährige eifrige Forschungen und planmäßige Studien
wurde sie der leidenden Menschheit nutzbar gemacht.

Käthe Gündl selbst bzw. nach ihren Erklärungen Prof. Dr. Karl E c k h o f f
in Berlin-Halensee hat eine eingehende Darlegung ihrer Methode und Wirksamkeit
veröffentlicht *) , der ich mit Zustimmung des Verfassers folgendes entnehme
:

„Die Gündl-Diagnosen werden ohne vorheriges Ausfragen, ohne Ablegen
der Kleider, auch ohne Abtasten und Abhorchen gestellt. Es wird der ganze
menschliche Körper vom Gehirn bis zu den Sohlen auf Distanz mit unsichtbaren
Fühlern („Wellen") durchsucht, und es geben sich auf diesem Wege die geringsten
ebenso wie die ernstesten Störungen durch blitzartige Zeichen Zurückschleudern
der „Welle") in dem Moment von selbst kund, in dem der ausgesandte
Fühler („Welle") eine dieser Störungen berührt.

Die „Wellen" stammen aus dem Aether und sind eine Lebensbedingung.
Ein gesundes Organ saugt sie automatisch an, eine erkrankte Körperstelle hingegen
hat diese Fähigkeit verloren.

Käthe Gündl längt nun mit ihrem Gehirn, das hier gleichsam als Saug-
und Strahlapparat dient, die Wellen aus dem Aether auf. Von ihrem Gehirn
wird die Welle durch den Aim - der gleichsam als Kabel dient — weiter -
geleitet. Von den Fingerspitzen ausspringend, bekommt die Welle dann als Ziel
das Gehirn des jeweiligen Patienten. Hierauf wird mit der „Welle" sein ganzer
Organismus systematisch durchtastet und durchströmt. Ein gesundes Organ
saugt, wie schon erwähnt, die Wellen automatisch an, während erkrankte Organe
im JBerührungsmoment die Welle sofort abstoßen. Auf diesen Umstand stützen
sich die Benennungen der Diagnostizierungsmethode.

Auf jede Wellenabwehr reagiert Käthe Gündls Hand ähnlich wie eine Wünschelrute
: Je nach dem Grade der Störung erfolgt eine mehr oder minder
starke Bewegung, die in harmlos leichten Fällen vibrierend nur die Fingerspitzen
, in etwas gesteigertem Falle schüttelartig das Handgelenk usw. — dem
Grade entsprechend — schließlich den Unterarm erfaßt, sich aber in ernsten
Fällen auch auf den ganzen Arm erstreckt, der dann vom Schultergelenk aus
zur Höhe gerissen wird."

*) „Käthe Gündl*, von Dr. Eckhoff. „Floriania-Buch und Kunstdruckerei,
Wien 8. — Uebrigens soll demnächst ein ausführliches Werk aus der Feder
Käthe Gündls selbst erscheinen.


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