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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1932/0026
10 Zeitschrift für Parapsychologie. 1. Heft. (Januar 1932.)

Zwickau, auf eigene Verantwortung brieflich angeregt hatte. Dorl wird von
einem 72jährigen Manne, Herrn Rudolf Merbeller, Steuerkontrollor
a. D., in Prachatitz im Böhmerwald, Mitteilung gemacht, der ein ragebuch
über seine „Einblicke in die Jenseitswelt" veröffentlicht hat, worin Dinge berichtet
werden, die „selbst mit der Fachliteratur vertraute Personen in größtes
Erslaunen versetzen müssen". Daraufhin besuchte ein ordentliches Mitglied
unserer Gesellschaft Herrn Merbeller Anfang Juni, konnte sich aber wegen der
Kürze seines Aufenthaltes — der betreffende Herr verblieb kaum zwei Tage
in Prachatitz kein abschließendes Urteil über die erlebten Phänomene
bilden. Er regte deshalb eine genaue Untersuchung des Falles an; außerdem
tauchten widersprechende Gerüchte auf und verschiedene Anfragen, was es
denn mit dem neuen Medium für eine Bewandtnis habe, gelangten an nns.
Darum entschloß ich mich, gemeinsam mit dem ordentlichen Mitgliede der
(Siesellschaft, Schriftsteller und Amtsrat Olto Meixner, zehn Tage meiner
Sornmerferien in Prachatitz, einem landschaftlich reizend gelegenen alten
Städtchen, zu verbringen. Der Dritte im Bunde, das Ausschußmitglied Univ.-
Professor Dr. Erwin \on Janchen, wurde leider im letzten Augenblicke durch
einen Todesfall an der Mitreise verhindert. Vorher lasen Herr Meixner und ich
das Tagebuch Merbellers gemeinsam aufmerksam durch. Der Eindruck, den
wir davon gewannen, war der, daß wohl der größte Teil der berichteten Phänomene
offenkundiger Schabernack sei, immerhin aber ein kleiner Feil echt
sein könne. Wir vermuteten, daß die auf paraps/chologischem Gebiete unwissende
Bevölkerung von Prachatitz den alten Mann gelegentlich zum besten
halte, wie das in einer Kleinstadt fast jedem geschieht, der eigene Wege gehl.

Merbeller erzählt in seinem Buch, daß in der Wohnung, die er nach dem
Tode seiner Frau bezog, im Hause Kirchenplatz i5, Klopf töne hörbar wurden,
immer dreimal, bald leise, bald stärker. Dies war im Winter 1920 Erst im
Sommer 1921 wurden eines Abends Schüsse vor seiner Wohnungstür laut, und
anschließend daran ereigneten sich die unglaublichsten Dinge, ohne mehr aufzuhören
. Eine Menge Geister meldeten sich. Lulli und Lulliane, Vnathan und
Dorothea, Buttler, Boga, Bobby und andere mehr. Sie manifestierten sich hauptsachlich
durch Werfen \on allerhand Sachen und durch schriftliche Mitteilungen
, die in Form von Zetteln überall vor Merbeller niederfielen, meistens
aber in den zahlreichen Wirtshäusern von Prachatitz. Dort sprechen die Geister
attfh mit direkter Stimme und gelegentlich erscheinen sie als volle Materialisationen
. Zahllos waren die Geschenke, mit denen sie Merbeller bedachten: er
erwähnt .Zeichnungen, Bilder und Gegenstände.

Aul Seite /|8/'|0 des erwähnten Buches steht: „Vm 18. November 1926,
abends, wurde im Gasthaus ,,Zum blauen Stern" einem Gast momentan ein
langer Stab in die Hand gedrückt und ebenso plötzlich als dies geschehen, verschwand
er auch wieder aus seiner Hand und war nirgends mehr zu finden.
Nach einer kurzen Weile stand er in der Nische hinter dem Ofen angelehnt. —
Am 4- Dezember gegen Mittag befand ich mich in einem Eisenwarenladen am
Bingplatz, wo auch verschiedene kleine Maschinen sind. Kaum hatte ich diesen
Laden betreten, in dem sich außer mir noch zwei Käufer befanden, hörte


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