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Zeitschrift für Parapsychologie. 1. Heft. (Januar 1932.)

Kellnerin und brachte den von mir bestellten Kaffee, wobei sie ihm die Rose
offenbar zusteckte. — Eine weibliche Stimme schreit im Garten „Rudi, Rudi",
was sogar von Herrn Merbeller als ungültig abgelehnt wurde. Gleich darauf
• fällt eine nasse Rose (es regnet draußen) an meine Schläfe. Sie wurde von
der Wirtin geworfen, die gerade aus dem Garten gekommen war. — Draschko
geht zur Eingangstür hinaus, die Lampe schwingt hinter ihm. Wir sahen zwar
beide gerade nicht hin, aber Draschko ging genau unter der Lampe durch, was
wohl genügt. Nach knappslem Abschiede verlassen wir mit Merbeller das Lokal:
wir haben genug gesehen.

Am 12. \ugust abends treffen wir Herrn Merbeller in der Bierschenko
S c h w e d a , wo sich immer besonders viele Phänomene ereignen sollen. Wir
setzen uns an einen Ecktisch und fordern den im Lokal anwesenden Friseur
Hans Salzer auf, sich zu uns zu setzen. Er macht einen guten Eindruck,
erzählt vieles und sagt, daß er \on der Echtheil der Phänomene des Merbeller
überzeugt sei. Er berichtet u. a., daß Lampen >on selber geschwungen hätten.
Uhren stehengeblieben seien, Taschenuhren verlauscht wurden und sich sogar
teilweise Materialisationen gezeigt hätten. — Eine Hand klopfl von außen an
das Fenster hinter dem Rücken des Amtsrates. Merbeller sagt, daß ein Mensch
dieses Fenster nicht erreichen könne. In Wirklichkeit kann man es leicht erreichen
und außerdem steht heute ein Leiterwagen da^or. Sal/er gehl hinaus
und erwischt einen Burschen. — Der Schwiegersohn der W irlin, namens
Frey schlag, den ich der Kürze halber in Hinkunft den Wirt nennen werde,
setzt sich zu uns. Sofort rührt sich der Tisch auf seiner Seite, wie gelinde mil
dem Fuße an einem Bein geschoben. Merbeller begrüßt den Geist Boga. — Der
Wirt, der im Nebenzimmer gewesen war, kommt zurück, setzt sich nieder und
ein rundes Holz rollt von ihm fort zur Eingangstür. Er hatte es mit der herunterhängenden
rechten Hand geworfen. Bald darauf fällt etwas zweites, das
zuerst an einer Wand abprallt. Am Nebentisch sitzen zwei Burschen. Der Fabrikarbeiter
Josef Novak und der Friseurgehilfe Franz Salzer, angestellt
beim Friseur Hans Salzer im Laden, der sich im Hause befindet. Einer
der Burschen ruft mit verstellter, hoher Stimme „Rudi" und .»ich'* auf die
Frage Merbellers: „Hast du das geworfen, Lulliane?" Dann kichern sie. Merbeller
sagt: „Das ist die Stimme der Lulliane, ich kenne sie, es ist immer die
gleiche." — Der Amtsrat kommt von seinein Rekognoszierungsweg zurück. Der
Wirt ruft, offenbar im Vertrauen auf Deckung durch das große Blumen-
buketl auf unserem Tische, hinter der vorgehaltenen Hand (er raucht) und mit
seitlich verzerrtem Munde, gröhlend „Rudi" in Baßstimme. Wir sehen es
beide deutlich. Merbeller begrüßt daiaufhin die ihm wohlbekannte Stimme des
Geistes Boga. — Die Burschen suchen das zweite Ding, das vordem gefallen
war. Sie bringen eine Holzkugel, in deren Höhlung ein Zettel steckt, der Rand
einer Zeitung, mit den Worten: „Warum bist Du so traurig, Rudi, wo sind
heute Deine Geister, es küßt Dich Deine Luliane." Der Gegenstand, der zuerst
gefallen war, ist der Oberteil von einer Art Fleischklöppel. Wirt und Wirtin,
versichern dem Merbeller, daß sie beide Gegenstände nicht kennen, — Mit
lautem Gezisch sprüht plötzlich Feuer durch das Schlüsselloch der Eingangs-


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