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v. Scbrenck-Notzing: Die Entwicklung des Okkultismus zur Parapsychologic. 37

gehen des Bewußtseins, der Intelligenz in dem Weltgeist für möglich hält. In
seinen Werken kommt so ziemlich die ganze parapsychologische Phänomenologie
zur Besprechung, so besonders die kreuzweise Mitteilung Verstorbener, die Rein-
karnation, die theosophische Hypothese, die Phantome von Lebenden und Toten,
die Pferde von Elberfeld (Krall), die Psychometrie, endlich in dem Werk „Das
große Rätsel'* der Okkultismus in Vergangenheit und Gegenwart.

Wegen der Tiefe ihrer Ideen und der Schönheit ihres sprachlichen Ausdrucks
sind Maeterlincks Werke zur Einführung in das okkulte Gebiet außerordentlich
geeignet.

Als ein den oben besprochenen Werken innerlich verwandtes Buch kommt
das Werk von Dr. Karl Vogl „Unsterblichkeit, Vom geheimen Leben der
Seele und der Ueberwindung des Todes" (Einhorn-Verlag, Dachau 1917) in
Betracht. Die Ergebnisse neuzeitlicher Forschung, sowie die Tatsachen aus der
Geschichte der Mystik und Magie sind eingehend berücksichtigt. Vogls Werk ist
eines der tiefsinnigsten dieser Art in der Literatur der Gegenwart.

Die grundlegenden Forschungen auf d • *n Gebiet der

physikalischen Phänomene.

Während der Lebzeiten du Preis war München las geistige Zentrum des
Okkultismus geworden. Der Einfluß dieses überragenden Philosophen auf sein
Zeitalter äußerte sich nicht nur durch seine Werke, die von ihm ausgehenden
persönlichen Anregungen, Untersuchungen mit Medien und dergl., sondern auch
durch die literarische Tätigkeit seiner Schule.

Nach seinem 1899 erfolgten Tode änderte sich die Situation vollständig.
Denn unter seinen Anhängern fand sich niemand, der imstande gewesen wäre,
das Werk im Geiste des Meisters fortzuführen. Wohl erschienen in dem ersten
Jahrzehnt des 10. Jahrhunderts einige spärliche Arbeiten von du Prel-
Schülern, wie z. B. von Bor mann (Der Schotte Home, Leipzig 1899, 2. Aufl.
1909, ferner Die Nornen, Forschungen über Hellsehen in Zeit und Raum.
Leipzig 1909), von Deinhardt: Das Mysterium des Menschen (I9I0), von
Dr. Wedol und endlich einige kleinere Arbeiten von Max Sei Ii ng, der sich auf
dem WTege über die Anthroposophie der katholischen Kirche zuwandte. Von
spiritistischen Schriften aus Laien kreisen sehe ich dabei völlig ab

Während im ersten Jahrzehnt dieses Jahrhunderts das Ausland durch die
Untersuchungen mit dem Medium Eusapia P a 1 d d i n o (Morselli-Genua und
das französische Komitee in Paris), ferner die Experimente des Professors
Ochorowicz mit Stanislaw a Tomczyk und des italienischen Arztes Imoda
mit Linda Gazerra einen wichtigen Fortschritt in der Erforschung des
ph)sikal;schen Mediumismus anbahnte, schien in Deutschland für diese lange
Periode das Problem des Okkultismus sowohl in der Wissenschaft wie in der
Presse völlig von der Tagesordnung verbchwunden zu sein. Man könnte diese
12 Jahre als eine Art Verfallzeit bezeichnen, wie sie gegenwärtig, seit dem Tode
der Eusapia Paladino, in Italien zu bemerken ist1).

*) Das vorliegende Werk v. Schrenck-Notzings stammt aus dem Jahre 1926.

Herausgeber.


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