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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1932/0063
Buchbesprechungen. 47

{unter denen ei bekanntlich in Amerika eine führende Stellung einnahm) zu deuten.
So versucht er dirch Verbindung der Astrologie mit der Reinkarnations- und
Karmalehre einen tieferen Sinn des in einem Horoskop enthaltenen Schicksals
zu erkennen, vor allem auch in einigen seiner Horoskopbeispiele. Natürlich
kommt Heindel hierbei nicht nur auf ürund der üblichen astrologischen Regeln,
sondern ebensosehr auf Grund seines Wissens als Rosenkreuzer /u seinen
Deutungen. Interessant ist seine Stehung zum Problem der Willensfreiheit und
der Möglichkeit, sich durch Einsicht und Vergeistigung über das Schlechte im
Horoskop emporzuarbeiten. Beides bejaht er duichaus. Neben diesen esoterischen
Ausführungen enthält das Buch aber eine Einführung in die allgemein bekannten,
üblichen Elemente der Astrologie, die Lehre von der Berechnung des radix und
progressiven Horoskopes, den Tierkreiszeichen und den Planeten, den Aspekten
usw., so daß also auch der Anfänger instand gesetzt wird, Heindels Ausfuh-
iungen zu verstehen. Interessant sind Heindels Ausführungen /ur medizinischen
Astrologie, vor allem seine in der zweiten Auflage des Werkes neu hinzugekommene
Lehre von den „unechten Drüsen", die allerdings mit irgendwelchen
Anschauungen der herkömmlichen Medizin ebenfalls nicht das geringste zu tun
hat, sondern sich auf rein theosophisch-rosenkreuzeiischem Boden bewegt. Diejenigen
, die sich für diese Dinge interessieren, finden in dem Abschnitt über
„Amulette, Monatssteine und Planetenfarben" manche interessante Ausführungen
über die esoterischen Beziehungen solcher Talismane zu den Planeten und 1 ier-
kreiszeichen, wobei er allerdings eindringlich warnt vor den im Handel befindlichen
, nicht auf Grund genauer Kenntnis des individuellen Horoskopes angefertigten
Talismanen usw. Der nur am konkreten womöglich statistisch Erfaßbaren
orientierte „streng wissenschaftliche" Astrologe wird wahrscheinlich mit vielen
Ausführungen Heindels nicht einverstanden sein, wer sich aber für d<e Beziehungen
zwischen der Astrologie und den alten Mysterien, den theosophischen und rosen-
kreuzerischen Lehren interessiert, wird durch das Buch reiche Anregungen und
neue Kenntnisse erfahren.

In diesem Zusammenhang möchte ich auch aiü die von dem gleichen Verlag
herausgegebenen astrologischen Jahrbücher und Kalender hinweisen, die viele
interessante Aufsätze und Horoskopdeutungen bekannter Persönlichkeiten (7. B.
Krishnamurtis, des Grafen Keyserling u.a.m.) von guten Mitarbeitern (wie z.B.
Baronin Ungern-Sternberg) enthalten. Dr. Gerda W a 11 h e r.

Wolfram von den Steinen. Vom heiligen Geist des Mittelalters.

Ferdinand Hirt. Breslau, 1926. 308 S. Ganzleinen 15 RM.

Eine der wichtigsten Epochen mittelalterlichen Geisteslebens wird hier in ihien
bedeutendsten Vertretern, Anselm von Canterbury und Bernhard von Clairvaux
dargestellt. Mit staunenswerter Beherrschung des Stoltes werden unter Verzicht
auf biographisch-anekdotisches Beiwerk die Kernfragen des Christentums entwickelt
und in verschiedenster Minsicht durchleuchtet, wie sie in Werken und
Worten der beiden Zierden der Frühscholastik ihren zeitentrückten Niederschlag
gefunden haben. — Von Interesse auch für den Parapsvehologen sind die zahlreichen
Wunderheilungen, Prophetien und sinnlichen Wunder Bernhards, die man
als magische Akte bezeichnen könnte. Freilich scheint die UnsiVhciheit der
Quellen eine lohnende Ausbeute in dieser Hinsicht kaum zu versprechen.

P r ü b u s c Ii, Berlin.

Alma Karlin. „Mystik der Südsee.'' Hugo Bermüh'ler, Verlag, Berlin-
Lichterfelde. 2 Bändchen mit zusammen 230 Seiten. Kl. 8°.
Die rühmlichst bekannte Weltreisende, deren mutige Odyssee in steigendem
Maße Bewunderung findet, bringt hier eine Menge von dem, was sie in jahrelangem
Aufenthalte bei den Eingeborenen der Südsee an Okkultem erfahren
konnte. Es wäre daher zutreffender gewesen, von dem Okkultismus der Südsee
zu sprechen. — Wie ein roter Faden bestimmt das „Tabu", das heißt, „das zu
berühren oder gar zu verletzen Verbotene", die Sittengesetze der Eingeborenen.
Tabu ist vor allem der Häuptling, der Zauberer, gewisse Bäume, das Geisterhaus,
die Frau in gewissen Umständen usw. Außerordentlich interessant sind die Beschreibungen
der Gebräuche bei einem Menschenschmaus, der in die Ferne wirkenden
, angeblich fast unfehlbaren Zaubermittel, um einen Menschen zu töten,
auch die unheimlich anmutenden Arten, einen Feind zu vergiften. Dazu gehören


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