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Zeitschrift für Parapsydhologie. 1. Heft. (Januar 1032.)

das Bestreichen einer Sitzfläche mit einem unsichtbar bleibenden üiftsaft, das
Hinstreichen der giftüberzogenen Hand über das Gesicht des Schlafenden, das
Uebersenden einer vergifteten Zigarette u. dgl. m. Sehr beliebt ist der Liebeszauber
, hergestellt aus nur den Eingeborenen bekannten Kräutern, Gerüchen und
irgendeinem von der zu bezaubernden Person herrührenden Gegenstände. Wer
das Gruseln lernen will, lese das was über die Bereitung des „Su" berichtet wird,
eines Zaubermittels der Eingeborenen auf den Neuen Hebriden, ähnlich dem
„Tschapul" auf Neu-Guinea. Es verleiht dem Besitzer eine unheimliche, an
Hypnotismus erinnernde Kraft, die allerdings schließfich auf ihn zurückfällt und
ihn selbst vernichtet. Den Büchern sind gute Illustrationen beigegeben.

Dr. O. I n g r u b e r.

Die Temperatur der Weltkörper als Folge der Schwerkraft. Die Ent

deck ung eines Naturgeset zes. Von Dr. phil. Hermann F r i c k e.

Verlag von Robert Kiepert, Charlottenburg, 1931. 30 S. 1.50 RM.

Verfasser glaubt, gesetzmäßige Beziehungen zwischen der Schwerkraft der
Weltkörper und den Eigentemperaturen ihrer Gashüllen feststellen zu können.
Davon ausgehend gelangt die gedankenreiche, lesenswerte, wenn auch vielfach
Widerspruch herausfordernde Schrift in bezug auf das Wesen zahlreicher kosmischer
Phänomene zu Auffassungen, die von den gewiß noch nicht als unerschütterlich
zu betrachtenden Anschauungen der heutigen Astronomie in wesentlichen
Punkten abweichen. Insbesondere stellt der Verfasser eine neue Sonnentheorie
auf, die der herrschenden Ansicht, die Sonne mache eine zu allmählicher
Erkaltung führende „Entwicklung" durch, entgegentritt. Wenn die heutige Auffassung
pessimistisch genannt und von „Schreckbild der erkaltenden Sonnen"
gesprochen wird, so ist dem insofern nicht beizupflichten, als gar nicht abzusehen
ist, welcher organisatorischen Veränderung der Mensch «elber in seiner
eigenen, phylogenetischen Entwicklung bis dahin fähig sein wird.

Rud. Lipschitz, Berlin.
Olivier Leroy, Les hommes salamandres. Paris, 1931. Descles de

Brouwer et Cie. Kl. 8°, 92 Seiten.

Die kleine Schrift über die Unverbrennlichkeit des menschlichen Körpers
bringt eine Gesamtdarstellung des interessanten, rätselhaften Gebietes. Neben
Bekanntem und Unbekanntem wie über die Heiligen der katholischen Kirche, ist
die Schrift durch einen längeren Bericht bemerkenswert, den der Verfasser dem
Bischof von Mysore, M. Despatures, verdankt. Letzterer war am Hoft des
Maharadscha \on Mysore Augenzeuge vom Gehen über Feuer. Im Schloßgarten
war ein Graben von 4 m Länge, 2 jm Breite und ein Fuß Tiefe ausgehoben Dieser
war von den Dienern des Radscha 25 ein hoch mit glutioter Holzkohle gefüllt,
der Veranstalter, ein Mohammedaner, war daran nicht beteiligt. Der Bischof ging
in die Nähe des Feuers, das eine furchtbare Hitze ausströmte und gewiß ein
echtes Feuer war. Dem nun folgenden Vorgang sah er aus der Entfernung von
etwa 25 m zu. Der Inder stellte sich neben das Feuer und bat einen Diener
über das Feuer zu gehen, was dieser — wie viele andere nach ihm — auch tat
ohne beschädigt zu werden, darunter Personen mit bloßen Füßen. Dann wurde
das Feuer verstärkt durch einige Karren von trockenen Palmwedeln, so daß
die Flammen hochschlugen. Unter anderen gingen jetzt einige Musiker des
Radschas durch die Flammen, so daß diese die Instrumente und die Notenblätter
«mzüngelten, ohne Schaden anzurichten. Zwei Engländer, der Polizeimeister von
Mysore und ein Ingenieur, durchschritten das Feuer gleichfalls und teilten nachher
dem Bischof ihre Empfindungen mit. Sie fühlten wohl, daß sie von glühender
Hitze umgeben waren, aber das Feuer verbrannte sie nicht. Ungefähr 200 Personen
gingen so durch Feuer. —

In bezug auf andere interessante Einzelheiten muß auf die Schrift verwiesen
werden. Von einigen namentlich genannten Personen zog der Verfasser dann
selbst noch Nachrichten über die Schaustellung ein, die in allen wesentlichen
Punkten dem Bericht des Bischofs glichen. Es besteht also in diesem Falle eine
Bezeugung, die beachtenswert ist und nicht gestattet, einfach über den Bericht
zur Tagesordnung überzugehen. Auch die T'ieoric der Unverbrennlichkeit wird
in einem Kapitel ausführlich erörtert, ohne daß di> Frage geklärt wird.


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