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Zeitschrift für Parapsychologie. 2. Heft. (Februar 1932.)

dem Gebiete der Empfindung oder der Bewegung Störungen auftreten; in
andern Fällen greifen sie aufdie normalepersönlich keil über,
und diese verliert entweder nur in einem einzigen Glied oder auch in mehreren
die Empfindung und die Herrschaft über dasselbe. Endlich kann die Personifikation
auch den ganzen Organismus in Beschlag nehmen und
zur Inkarnation werden, die eine Erscheinung von der Art der Besessenheit ist.
Wenn sie zu dieser höchsten Entwicklung gelangt, so zeigt die Personifikation
eine bemerkenswerte Selbständigkeit und erscheint der Beeinflussung viel weniger
zugänglich, als auf den Zwischenstufen ihrer Entwicklung." Man sieht aus
diesen Ausführungen, wie vorsichtig man bei der Beurteilung medialer Kundgebungen
sein muß bei denen die „Personifikation" und „die normale Persönlichkeit
" so häufig in einem Grade ineinander übergreifen, daß man nur
unter den größten Schwierigkeiten oder auch gar nicht auseinanderzuscheiden
vermag, was davon der einen oder der andern zugehört. Und wenn man dann
noch dazu hält, daß der mediale Zustand mitsamt der in ihm auftretenden
Personifikation, wie dargetan wurde, das Produkt einer von außen kommenden
zielstrebig gerichteten seelischen Einwirkung sein kann, dann wird das Problem
noch viel verwickelter. Man kann dann je nach der Art oder dem Umfang seiner
Erfahrungen zu dem eigenartigen Standpunkt Immanuel Kants kommen, der
jede einzelne „Geistererscheinung" in Zweifel ziehen, allen zusammen genommen
aber „einigen Glauben beimessen" wollte. Aus diesem Grunde soll
mein Beitrag zu dieser Schrift nicht in der Darstellung eines einzigen Spukfalls
bestehen, sondern in der vergleichenden Darstellung mehrerer Fälle postmortalen
Spuks, die mir in den letzten Jahren bekannt geworden sind.

Akustische Spuksvmptome.

Die milden Formen des postmortalen Spuks sind außerordentlich zahlreich;
es wird ihnen aber in der Regel nicht die gebührende Beachtung geschenkt. Die
lebhafteren sind seltener, aber sie werden in der Regel geheimgehalten, und der
Forscher, der von ihnen erfährt, tut außerordentlich schwer, die nötigen Aufschlüsse
zu erhalten. In den milden Fällen werden einige Tage oder Wochen
nach erfolgten Todesfällen, in der Regel in den Sterbezimmern, wenig auffallende
Laute oder Geräusche bemerkt, die zuvor nicht beobachtet wurden. Man
4 hat das Gefühl, als ob etwas zugegen wäre, es weht, es raschelt, es knackt und
knallt, es kracht in den Möbeln oder im Boden. Dazu kommen leise Tritte,
wie wenn jemand auf Socken durch das Zimmer ginge. Entwickelt sich die
Sache weiter, dann kommt es zu heftigerem Knallen und Krachen, zu schwereren
Tritten, zuweilen sogar zum Pochen, zum Niederdrücken von Türenklinken
und zu heftigen Plumpsen und Schlägen. Es sind durchaus dieselben
Geräusche, die man auch in dert Sitzungen mit Medien beobachtet und die von
dem bereits erwähnten französischen Forscher Maxwell „Raps" genannt werden.
Er sagt von diesen medialen Raps: „Die Verschiedenheit ihrer Form ist
nicht geringer, als die der Gegenstände, auf denen sie ertönen oder der Stellen,
wo sie gehört werden. Im allgemeinen stellen sich die Raps dar als harte
Schläge von wechselnder Heftigkeit; sie erinnern an das Geräusch des elek-


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