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Zeitschrift für Parapsychologie. 2. Heft. (Februar 1932.)

Seine erste Arbeit in Buchform erschien 1921, betitelte sich „Grundbegriffe
der Parapsychologie" (Pfullingen). In demselben Jahr gibt er in seinem Werk
„Der Okkultismus im modernen Weltbild" (Leipzig, 1921; 3. Auflage 1923)
eine Uebersicht über die Gesamterscheinungen des Okkultismus und bestätigt
auf Grund eigener Erfahrung die Tatsächlichkeit der Materialisation und der
Telekinese.

Im Jahre 1923 erschien der vierte Teil der oben genannten Ueberwegschen
Geschichte der Philosophie, wiederum aus der Feder des Professor Dr. K. Oesterreich
(12. Auflage, neu bearbeitet und vermehrt). Diesesmal wurden die para-
psychophysischen Hauptprobleme als wissenschaftliche Tatsache behandelt. So
sagt Oesterreich u. a.: „Insbesondere Sehrenek-Notzings Bemühungen ist es
gelungen, mit dem Medium Willy Schneider derartig zwingende Beobachtungsbedingungen
zu schaffen, daß für Zweifel an der Echtheit von Telekinese und
Materialisation kein Raum mehr ist." Aber er sucht auch in seinem Buche „Der
Okkultismus im modernen Weltbild" (Seite noff.) den Phänomenen der
Eva C. gerecht zu werden, indem er eingehend das pro und contra derselben
erörtert und auf die positiven Ergebnisse der Nachprüfungen Hinweist.

Diese Umwandlung eines durch seine philosophischen Arbeiten in wissenschaftlichen
Kreisen angesehenen Hochschullehrers ist deswegen von Bedeutung,
weil Österreich in der Tat der erste offizielle deutsche Vertreter der alma
mater ist, der den Mut fand, sich in Wort und Schrift offen und konsequent
als Anhänger der Parapsychologie bzw. der Parapsychophysik zu bekennen.
Mit diesem kühnen \orgehen, das Österreich die schwersten Vorwürfe besonders
von Seilen seiner Kollegen zuzog, war der entscheidende Schritt
getan in der Entwicklung des Okkultismus zur Wissenschaft
, bzw. zur Erlangung des akademischen Bürgerrechts.

Als weitere grundlegende Arbeiten dieses Forschers sind noch zu nennen:
„Phänomenologie des tch" (1. Teil 1910) sowie „Einführung in die Religions-
psychologie" (1917;, ein Werk, das bereits die ekstatischen Zustände der Mystiker
berücksichtigt. Weiterhin behandelt Österreich in semem Buch „Die Besessenheit
" ein ^on der Wissenschaft ziemlich vernachlässigtes Material. Sein „Weltbild
der Gegenwart" (2. Auflage 1926) betont die Probleme des Vitalismus und
der Parapsychologie. Ein auf dem Parapsychologenkongreß in Warschau
gehaltener Vortrag dieses Forschers „Die philosophische Bedeutung der mediumi-
stischen Phänomene"' wird sowohl der amnestischen wie der spiritistischen
Theorie gerecht und bringt neue, anregende Ideen.

Ah vorsichtiger Forscher folgert er die geistige Wesenheit der Welt aus dem
Vitalismus; dio Tatsachen des Okkultismus sind nur ein Glied in dieser K<*tte
und nicht unbedingt notwendig als Beweismittel für das Fort leben des Seelischen.

Dr. Zeller (Die okkultistische Bewegung in Deutschland innerhalb der
Jahre 1920—1920, Zeitschrift „Der Okkultismus" 192J, Nr. f\, Verlag Wittler,
Bielefeld) glaubt, daß sowohl die Bedeutung der Arbeiten Österreichs wie derjenigen
des Verfassers in unserem Geistesleben nicht leicht überschätzt werden
können. Erst an diese Forscher schließt sich eine größere Zahl anderer, die
auf gleichem Boden das okkultistische Problem behandeln.


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