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Zeitschrift für Parapsychologie. 2. Heft. (Februar tv32.)

wußtsein ohne sinnliche Mithilfe. Unser Ich ist wesenhaft zugänglich für die psychische
Einwirkung der Umwelt, in die wir versetzt sind. — Die Tiefe des Weltalls
und die Geschwindigkeit des Gedankens. Andre Bourgeois schildert die unfaßbaren
Entfernungen der einzelnen Himmelskörper in unserer Milchstraße voneinander
und dieser von entfernten Milchstraßen und Spiralnebeln. Sodann berechnet
er die Verbreitungsgeschwindagkeit der strahlenden Energie nach dem
Henrischen biopsychischen Resonator auf ungefähr das Hundertmillionenfache der
Gravitationsgeschwindigkeit, die nach Laplace 30 Trillionen Kilometer in der
Sekunde beträgt. — Der unbegriffene Spiritismus. Gabriel Gobron: Trotz gewisser
Fortschritte, die Leon Chevreuil nicht leugne, bleibe der Spiritismus im
allgemeinen schlecht begriffen, wenigstens von der Gelehrtenwelt. Neben den
bekannten Gründen, die seine Annahme durch die letztere erschweren, neben
dem Widerstand gewisser Kirchen und dem Misoneismus nennt er die Macht der
Lüge und die eigene Wachstumskrise. Man sagte mit Recht: die Wahrheit habe
noch nicht Zeit gehabt, ihre Stiefel anzuziehen, wenn die Lüge schon dreimal um
die Welt gereist sei. (Wer hat das mehr erfahren als wir Deutsche während des
Krieges?) Und in der Entwicklungskrise des Spiritismus bilde das damit verbundene
Auftreten zahlloser neuer Probleme, wodurch der schlichte Verstand verwirrt
werde, ein weiteres Hindernis. — Der Vandermeulensche Apparat. Dr. N.-M.
Berlin hat im Auftrag der Societe d'Etudes Metapsychiques, Section de Recher-
ches Scientifiques diesen Apparat, ein in einen Stromkreis eingebautes Läutewerk,
ausgiebig beobachtet, ohne daß sich darauf irgendeine Einwirkung geltend gemacht
hätte. Dagegen gelang es ihm, durch die telepathische Einwirkung eines
blinden Sensitiven (Handstrahlung) Strom zu erzeugen und die Glocke zum Tönen
zu bringen. Wenn der Apparat also in dem Sinne, einen eventuellen Verkehr mit
dem Jenseits anzubahnen, wirksam sein sollte, bedürfe er jedenfalls wenigstens
der Mithilfe eines Mediums. — Eine Besprechung des gleichen Apparates aus der
Feder des Elektro-Ingenieurs Henri Mathonillot kann erst nach Abschluß der
Arbeit erfolgen. — Großartige Luftvisionen. De Vesme beurteilt zunächst das
Kreuz Constantins, sodann das Jerusalemer Kreuz, ersteres negativ, letzteres
positiv. Das Kreuz von Migne* dagegen dürfe wieder atmosphärischen Einflüssen
seine Entstehung verdanken. Weitere Beispiele sollen noch folgen. — Das
Schöpferwort. Henri Azam beendet seine groß angelegte und weit ausholende
Arbeit, in der er den Kosmos in seinen Höhen und Tiefen, im Größten und int
Kleinsten durchforscht, und gelangt zum Schlüsse: Das „Wort" objektiviert sich
in der Schöpfung, der Geist im lebenden Menschen, die Monade im Atom, die
Idee in der Gedankenform. Wir sind ein objektivierter Wille für eine Zeit. —
Die Natur der Phantome bei Spukerscheinungen. Gegenüber den zahlreichen diesbezüglich
aufgestellten Theorien betont E. Bozzano die Notwendigkeit, eine einheitliche
Ursache aufzufinden, und diese sieht er allein in der Tätigkeit der
menschlichen Seele, der lebenden oder der abgeschiedenen. Weitere Fortsetzungen
sollen dies deutlich machen. — Altes Druiden tum und Neudruismus. Diese
vielversprechende Arbeit Gaston Luces kann erst nach Vollendung besprochen
werden. Freudenberg-Bodenbach a. Elbe.

Buchbesprechungen.

Georges Lakhosky, Das Geheimnis des Lebens, Kosmische Wellen
und vitale Schwingungen. Verlag C. H. Beck, München, 1931. 264 Seiten.
Ein anspruchsvoller Titel! Der Versuch, das Leben auf elektromagnetische
Schwingungen zurückzuführen, ist schon mehrfach gemacht wTorden, zumal Laien
und im Grunde unwissenschaftliche Köpfe haben dem ja naheliegenden Versuch
nicht widerstehen können, mit den jeweils allerletzten Strahlen alle Welträtsel zu
lösen, nicht nur die der unbelebten Natur, sondern auch die der belebten, ja
letzten Endes die seelischen Erscheinungen. Man geht infolgedessen mit einigen
Mißtrauen an das Buch heran, zumal wenn man auf Grund erkenntnistheoretischer
Ueberlegungen das Reich des Organischen scharf vom Anorganischen trennt.

Jedoch ist das vorliegende Werk mit anderen Augen zu betrachten. Pb
seine Erklärungen vieler Tierinstinkte (z. B. der Orientierungssinn der Vögel,
Auffinden des Weibchens durch die Männchen bei den Schmetterlingen aus weiten
Entfernungen) durch elektromagnetische Schwingungen richtig sind, mögen die


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