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Buchbesprechungen

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Zoologen mit dahin gerichteten Versuchen entscheiden. Daß die Telepathie, wie
Lakhovsky meint, auf Wellen beruhe, ist häufig schon behauptet worden, es
spricht jedoch vieles dagegen. Da er jedoch nicht näher ,auf dies Problem
eingeht und nichts Neues bringt, erübrigt sich eine Erörterung über diesen Punkt.

Es würde zu weit gehen, wenn ich hier seine Theorien darlegen würde, im
wesentlichen entwickelt er sie auf Grund unserer heutigen Kenntnisse der Hertz-
schen Wellen und des Radios. In den Chromatinschleifen im Zellkern der
Organismen sieht er „Schwingungskreise" und baut darauf eine Radiophysik
der Organismen auf.

Das könnte man auf sich beruhen lassen, beachtenswert jedoch sind Versuche
, die er auf Grund seiner theoretischen Ansichten angestellt hat. So hat
er z. B. Krebs bei Pflanzen mittels aus Draht bestehenden Schwingungskreisen
behandelt; bei den derart behandelten Pflanzen starb der Krebs ab, die Pflanzen
lebten gesund weiter, während die Vergleichspflanzen verkümmerten. Weitere
Versuche anderer Forscher müssen ergeben, ob hier wirklich die Möglichkeit
liegt, mittels dieser Schwingungskreise auf organisches Leben und Krankheiten
im besonderen einzuwirken. Das würde sehr wertvoll sein, wenn auch im übrigen
wohl der Verfasser vielfach, wie so viele Entdecker, sein Erklärungsprinzip
überspannt und andere Seiten der oft sehr verwickelten Probleme nicht beachtet.

Tischner.

Friedrich von Gagern, Geister, Gänger, Gesichte, Gewalten.

Leipzig, 1932. Verlag L. Staackmann. 440 Seiten. Preis 13 RM.

Das gut ausgestattete stattliche Buch enthält eine größere Anzahl von Vorgesichten
, Ferngesichten, Anmeldungen, Doppelgängererlebnissen und Geschichten
von Hellsehern, die z. T. der wissenschaftlichen Literatur entnommen sind; einige
entstammen Lebenserinnerungen u. dgl. und sind infolgedessen wie die ersteren
schon mehr oder weniger bekannt. Ein großer Teil jedoch ist neu und stammt
meist aus dem großen Verwandten- und Bekanntenkreise des österreichischen Verfassers
. Es sind recht gut von einem Dichter erzählte Vorkommnisse, die der
Liebhaber solcher Geschichten gerne lesen wird.

Und nicht nur der Liebhaber solcher Geschichten, sondern auch der ernsthafte
Kenner des Gebietes wird voll Spannung, ja Herzklopfen Gagern in seinen Erzählungen
folgen, ein Beweis für seine Erzählerbegabung. Es ist wirklich erstaunlich
, was er an — weitere*» Kreisen unbekannten — Berichten über Vorgesichte
, Doppelgänger, Ferngesiclite usw. zu bieten hat, die zum großen Teil
von ihm, seinem engeren und weiteren Verwandtenkreis oder auch von Bekannten
erlebt worden sind. Geschichten mit einer Fülle besonderer Züge, die man bisher
kaum so gekannt hat, die aber durch ihre „Echtheit" überraschen, wie z. B. die
zwei Geschichten über „Doppelgäng^rschaft" oder besser gesagt „Vorgängerschaft
", indem den Betreffenden der „Doppelgänger" eine mehr oder weniger
lange Zeit 0/4—3/4 Stunde) vorherzugehen pflegt, so daß man nach Ankunft des
Doppelgangers berechnen konnte, wann der wirkliche Mensch erscheinen würde.
Es scheint in diesen österreichischen Schlössern in der Tat mehr von Spuk,
Ferngesichtern usw. vorzukommen als in der Nüchternheit der modernen Großstädte
.

Für den Wissenschaftler ist es jedoch bedauerlich, daß der Verfasser nicht,
so weit das noch möglich gewesen wäre, unabhängige Bestätigungen mehrerer
Personen sich verschafft hat, die das jeweilige Geschehnis miterlebt haben. Nur
auf diese Weise wäre ein möglichst einwandfreies Material geschaffen worden.
Genau wie der Richter für seine Zwecke mehrere unabhängige Zeugenaussagen
über ein Vorkommnis zu erhalten bestrebt ist, so ist auch in der noch so
umkämpften Metapsychik zu fordern, daß nur solche Fälle als schwergewichtig
angesehen werden, die die Grundsätze der „Soc. for. psychical research" berücksichtigen
. T i s c h n e r.

Upton Sinclair. Mental Radio. Does it work, andi how? With an Intro-
duction by Prof. William McDougall, London, T. Werner Laurie Ltd. 1930.
211 Seiten. 281 Illustrationen. 8/6 sh.

Das Werk stammt von dem bekannten Schriftsteller Sinclair, der das besondere
Glück hat, in seiner Frau eine parapsychisch stark veranlagte Versuchsperson
zu besitzen. Es enthält den Bericht über eine große Zahl von Experimenten
, die er mit derselben angestellt hat. Sie entsprechen ganz dienen in


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