http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1932/0116
96
Brucks bekanntem Buch über Telepathie und Hellsehen und schließen dieselben
Probleme in sich. Ein Nachteil ist, daß alle Versuche nur im internsten
Kreise sich abgespielt haben, doch macht das Buch einen durchaus» vertrauenerweckenden
tindruck, und es hat auch offenbar auf McDougall, der eine
Vorrede schrieb, so gewirkt. Uebrigens hat sich nach einem vom Verlag verbreiteten
Prospekt auch Einstein recht günstig dazu geäußert.
Von besonderem Interesse ist das 21. Kapitel, in dem Frau Sinclair einen
1 igenbericht über die Phänomene und den sie begünstigenden psychischen Allgemeinzustand
erstattet. Oesterreich.
Artur Kronfeld, Perspektiven der Seelenheilkunde. Leipzig, Verlag Georg
Ihicme 1930. XIV und 384 Seiten. M. 25; geb. M. 28.
Kronfeld ist unter allen deutschen Neurologen der philosophisch gebildetste.
Das macht sich auch in diesem neuen Werk von ihm wieder sehr vorteilhaft bemerkbar
. Insbesondere ist ihm die Vertrautheit mit Husserl und seiner Schule
anzumerken, aber auch Hönigswald, Driesch und Köhler sind ihm vertraut. Der
nicht ganz deutliche Titel läßt nicht erkennen, daß wir es bei dem Buch im
Grunde mit einer allgemeinen Psvchop<itho!o<rie (mit dem speziellen Ziel einer
Aufhellung der Schizophrenie) zu tun haben," /wertellos der bedeutendsten seit
Jaspers. Der Kenntnisreichtum des Verfassers ist erstaunlich. Er reicht auch
über die L iteratur des deutschen Sprachgebietes hinaus, was in di r Psychiatrie nicht
überall so ganz selbstverständlich ist. Vermißt habe ich etwas eine nähere
Darstellung der eigentlichen Persönlichkeitsspaltungen. Auch das Gebiet des
Paraps} einsehen, dem Kronfeld ja svmpathisch gegenübersteht, ist, soweit ich
sehe, nirgends gestreift. Oestei reich -Tübingen
Dr. Alphons Bolley, Gebetsstimmung und Gebet. Empirische Untersuchung
von Jugendlichen. Düsseldorf, Pädagogischer Verlag 1930 247 Seiten. Preis
geh. RM. 12.—.
Das Buch stellt eine sehr sorgfältige Untersuchung der alltaglichen Gebetsv or-
gange innerhalb einer vorwiegend katholischen Sphäre dar, auf Grund von Fragebogen
, die der Verfasser zumeist an Schüler und Schülerinnen, weiterhin auch
an Gefängnisinsassen ausgab. So anspruchslos das Material, so angenehm anspruchslos
sachlich isl auch die mit großer Liebe erfolgende Darstellung. Die
Ergebnisse, zu denen sie kommt, sind der Natur des Gegenstandes entsprechend
nicht welterschütternd, und das auf dem Umschlag abgedruckte verzückte Urteil
W. Gruehnc entlockt einein nach Durchsicht des Buches unwillkürlich ein Lächeln.
Aber die Arbeit hat das Verdienst, Einsichten, die \ielen vielfach recht selbstverständlich
vorkommen werden und zu denen die meisten aus eigenen Frinnerungen
heraus gelangt sein dürften, durch ein umfangreiches Material als allgemeingültig
gesichert zu haben. Dazu kommt feine objektive Anah\se des einzelnen. Das
wertvollste ist der Abschnitt: „Das Gebetserlebnis als intentionale Ichfunktion".
Es wird darin die Eigena't der Gebetshaltung gut herausgearbeitet, denn auch
hier ist das letzte Wort der Anahse, daß es sich beim Gebet um ein spezifisches
Erlebnis handelt, um „eine eigenartige Hinwendung der Seele zu Gott". Uebrigens
fällt auf, daß der Verfasser keinen Unterschied macht zwischen einem Beten zu
Xiott oder zur Maria oder sonst einem Heiligen, obwohl Maria und die Heiligen mit
Gott nicht identisch sind.
Die letzten metaphvsischen Probleme des Gebets sowie parapsvdtische Fragen
kommen nicht zur Behandlung. - Ein einziges Mal wird ein telepathisches Dauerverhältnis
zweier Personen gestreift. Oesterreich.
Berichtigung.
In dem Aufsatz „Spukohänomene in England" von Dr. G. Walther sind einige
Druckfehler enthalten, die aus dem englischen Original stammen und erst jetzt
aufgeklärt werden konnten. Im Novemberheft 1931 muß es deshalb heißen:
S. 540, Z. 17, v. o: 21. Oktober 1924 (statt 1923); S. 540. Z. 19. v. o.: 4. Nov 1924
(statt 1925); S. 541, Z. 20, 25 und 36 v. o.: 7. Mai 1925 (statt 17. März); S. 541,
Z. 10 v. u.: 3 Monate (statt 48/4). — Im Januarheft 1932 muß es in der Buchbesprechung
von Max Heindel, „Die Botschaft der Sterne". S. 46, Z. 2 v. u. heißen
astrologischen Deutung Heinde' betrachtet die Konstellationen nicht nur . . .
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1932/0116