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v. Schrenck-Notzing: Die Entwicklung des Okkultismus zur Parapsychologie. 115

Fällen vergleicht, psychologisch > ollkommen folgerichtig. Der Fall stimmt
auch darin mit andern Spukfüllen übercin. daß er kurz vor und bald nach
dem Tode sich zeigte, und dann, weil er lichter Art war, nicht mehr. Nach
der Mitteilung des Vaters hatte das Kind ..eine auf das, Wunderbare und Gläubige
eingestellte Art". Naturliebe und wahrhafte Frömmigkeit wachsen aber
auf dem gleichen Stamm, und was im Wachbewußtsein des Kindes als Frömmigkeit
erscheint, drückt sich in der Sprache des Unterbewußtseins meist
noch als „Naturliebe' aus. Die heilige Theresia vom Kinde Jesu erzählt mit
einiger Verwunderung, daß sie als Kind, obwohl den ganzen Tag mit Gott umgehend
, doch in der Nacht niemals von ihm träumte, sondern von Wiesen,
Bächen, Schmetterlingen und Vögeln. Wer die Psychologie der kindlichen
Frömmigkeit kennt, wundert sich über dieses Bekenntnis so wenig wie über die
Mitteilung, daß jemand beim Sterben und nach dem Tod eines Kindes ein unerklärliches
spukhaftes Vogelgezwitscher gehört habe, denn Spuk ist in die Sinneswelt
hinaus projizierter Traum, und Traum ist symbolisch ausgedrückter
Seelenzusland. Wo in der Sterbestunde oder nach dem Tod Musik oder Vogelgezwitscher
vernommen wird, geht die Seele der Harmonie und dem Licht entgegen
und bekennt sich in ihrer Symbol spräche auch nach dem Tode noch
zu dem lichten Lebens-Ja des Kindes, von dem Hückert sang:

Wer wie ein Kind genießt den Tag,
Hat keinen zu bereuen,

Und kann sich, was auch kommen mag,
Auf etwas Neues freuen.

Weltanschauliches und Theoretisches.

Die Entwicklung des Okkultismus zur Parapsychologie in

Deutschland.

Von Dr. \. Frhr. v. Schrenck-Notzing, München.

Fortsetzung.

Die Beschäftigung mit den subjektiv-intellektuellen Erscheinungen der
Parapsychologie erzeugte neben den bereits besprochenen Werken von Wassie-
lewski und Tischner im letzten Jahrzehnt eine Gruppe von Arbeiten, über
welche im Nachfolgenden eine kurze Uebersicht gegeben werden soll.

Den Kriegsprophezeiungen sind gewidmet Schriften von Arthur Grobe
Wntischky (Leipzig 191*), Altmann) und von Professor Friedrich zur
Bonsen (Köln, Bachem 1916). Obwohl auf Nostradamus, auf die Lehnin-
schen und Straßburger Prophezeiungen, auf die Sage von der Birkenbaumschlacht
, sowie auf einige weniger bekannte Propheten Bezug genominen wird,
haben diese Weissagungen nicht viel zur Entschleierung der Zukunft beigetragen
, da sie in allen wesentlichen Punkten nicht eingetroffen sind.

Im Gegensatz hierzu enthalten merkwürdigerweise die politischen Prophezeiungen
dei Mme de Thebes, soweit sie in den Heften ihres Almanachs,
190^, 1905 und 1913 veröffentlicht sind (deutsch bearbeitet vom Verfasser

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