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Zeitschrift für Parapsychologie. 3. Heft. (März 1932.)
„Prophezeiungen der Mme. de Thebes über den Weltkrieg", Psychische Studien,
November 1918) keinen direkten Widerspruch gegen die heutige Entwicklung
der europäischen Lage. Ein gut informierter Diplomat wäre 1912 wohl kaum
in der Lage gewesen, durch bloße Kombination alle die Einzelheiten in der
politischen Entwicklung vorauszusehen, welche in den genannten Heften der
französischen Prophetin bereits mehrere Jahre vor ihrem Eintreffen abgedruckt
sind.
Aus dem Jahre 1912, mitgeteilt 1913, stammen folgende Bemerkungen:
„Rußland wird Europa auf das Schlachtfeld führen. Frankreich wird
zögernd nachfolgen. Blutvergießen im äußersten Osten...
„Das gewaltige Drama geht in seinen Anfängen auf das Jahr 1913
zurück... und Rußlands gewaltige innere und äußere Kämpfe, neue Erhebungen
, neue Verhältnisse, neue Menschen, neue Freiheiten...
„Belgien wird ganz Europa in Flammen setzen... Italienische Jugend
wird den Kriegspfad betreten... Wird Italien mit Frankreich marschieren
? ...
„Zwischen 21. März 1913 und 20. März 1914 wird Frankreich in eine
neue Aera eintreten, Stunden des Heldenmuts, Stunden fieberhafter Angst und
Stunden der Freuden durchkosten.,.
„Wenn wir unserem Schicksal auch nicht entgehen, so ist es doch möglich,
daß das Jahr 1913 noch keine Ströme von Blut kosten wird.
' „Für England ist die Stunde der Seekämpfe gekommen. Alles verschwindet
gegenüber dem gewaltigen Drama, das 1913 schon beginnt...
„Polen lächelt die Zukunft, in Warschau erfüllt sich sein Schicksal...
„Unsere Kinder werden das Entstehen einer ganz neuen Welt erleben.
„In Oesterreich deutet alles auf tiefe Umwälzungen. Der, welcher regieren
sollte, wird nicht regieren und ein junger Mann (Kaiser Karl, der Verf.),
welcher eigentlich nicht zum Regieren bestimmt war, wird regieren.
„Deutschland bedroht Europa. Wenn es zum Kriege kommt, hat
Deutschland ihn gewollt...
„Nach dem Kriege wird weder Deutschland, noch werden die Hohenzollern
ihre dominierende Stellung behalten. Das große deutsche Volk befindet sich
auf Abwegen. Infolge der preußischen Unternoltmungslusl wird Deutschland
Uch erst harmonisch entwickeln können, wenn Preußen in seine natürlichen
Grenzen eines kleinen Staates zurückgewiesen ist...
„Europa tritt in die Zeit großer Konflikte...
„Deutschland fürchtet den Krieg, da er ihm fatal ist...
„Die Tage des Kaisers sind gezählt. Ich sage die Tage seiner Regierung,
nicht die Tage seines Lebens... Der Kaiser wird als Regierender nicht nach
Paris kommen, vielleicht später als Exkönig. ... Während dieser blutigen Zeit
wird Deutschland in eine immer schwierigere Lage kommen. Tragische Schicksale
königlicher und fürstlicher Familien werden die Lage komplizieren und eine
Beschleunigung der Ereignisse herbeiführen. —
„Ich sehe die Stunde kommen, wo die ganze Welt in Arbeit versetzt wird.
Die alte Welt bricht zusammen; unerhörte Umstände werden es ermöglichen,
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