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124 lllig: Beitrag zur Erforschung postmortaler Spukvorgänge.

den 'hervorragendsten Ner\enärzteii der Vereinig Leu Staaten sowie von Edison»
Carrington, Maxwell, Felix Holländer und Verfasser geprüft wurde. Ein
Prozeß gegen ihn endigte in Amerika mit Freisprechung, da es ihm gelang,
durch Demonstration seiner Gabe vor dem Tribunal die Richter zu uberzeugen»

Trotzdem wird er beschuldigt, sich in einzelnen Fällen auch betrügerischer
Mittel bedient zu haben.

Verfasser stellte mit ihm im März 1913 in Paris Versuche an. Reese, damals
72jährig, entzifferte den Inhalt einiger von mir beschriebener und zusammengefalteter
Zettel, die in meiner Westentasche steckten und vorher in
keine körperliche Berührung mit dem Amerikaner gekommen waren. Andere
Personen waren nicht zugegen (Vgl. von Schrenck-Notzing, „Räumliches Hellsehen
", Aprilheft der Psychischen Studien, iqi3). Die Experimente erschienen
mir vollkommen überzeugend.

Bei der Einfachheit der Versuchsanordnung und bei der Kenntnis der
taschenspielerisch in Betracht kommenden Tricks und Handgriffe ist es ein
leichtes, Irrtümer und Fehlerquellen auszuschalten.

Ein zweiter Hellsehspezialist für das Lesen verschlossener Briefe und Zettel
ist Ludwig Kahn, der iqi3 von Professor Schottelius in Freiburg untersucht
wurde (Journal für Neurologie und Psychiatrie 1913/ Band XX),

Derselbe kam mehrfach mit den deutschen Gesetzen in Konflikt. So stand
er z. B. im Jahre 1908 unter der Anklage des großherzoglichen Gerichts in
Karlsruhe, daß er sich eine Gabe zuschriebe, die er nicht besitze. Die Sachverständigengutachten
des Dr. Haymann, Assistenzarzt der Psychiatrischen
Klinik in Freiburg, ebenso dasjenige des großherzoglichen Bezirksarztes Medizinalrat
Dr. Neumann, hielten einen Betrug für ausgeschlossen und bezeugten
die Echtheit der hellseherischen Begabung. Ebenso positiv sprach sich Professor
Schottelius auf Grund seiner Untersuchungen aus. Trotzdem gelang es nicht,
den damals in Deutsclüand bestehenden Skeptizismus zu überwinden.

Kahn ist inzwischen nach Paris übergesiedelt und stellte sijjb, im Februar
und März 1925 dem Internationalen Institut für Metapsychische Forschung
zur Verfügung. Ein Bericht über diese neuen, ebenfalls erfolgreichen Untersuchungen
erschien in der Revue Metapsychique (1920, Nr. 2) und wurde von
Dr. Tischner ins Deutsche übertragen. („Ein Mann mit paranormaler Er-
*kei£itnis, Ludwig Kahn." Von Dr. Eugen Osty. Uebersetzt von Rudolf
Tischner. Psychische Studien 1925. Oktober und Novemberheft.)

Bei Kahn bestand das Wesentliche der mit größter Sorgfalt durchgeführten
Versuchsanordnung darin, daß in der Regel zwei bis vier experimentierende
Personen, unter denen sich Pariser Gelehrte von hohem wissenschaftlichem
Rang befanden, in Abwesenheit des Hellsehers eine Anzahl von ihnen selbst
geschriebener und zusammengefalteter Zettel (pro Person ein bis zwei Stück)
durcheinanderwürfelten, so daß es dem Zufall überlassen blieb, welche Zettel
der einzelne zur Aufbewahrung erhielt. Mit einem der Zettel berührt Kahn
seine Stirn, während er mit den übrigen Schriftstücken nicht in körperliche
Verbindung kommt. Vielleicht soll auf diese Weise der nötige Rapport hergestellt
werden.


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