Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1932/0155
130

Zeitschrift für Parapsychologie. 3. Heft. (März 1932.)

angeblich durch auf die Schuhsohlen des Mediums geklebte LeiichtschehVa
hervorgerufen. Das könnte doch aber nur in unmittelbarer Reichweite der
Füße geschehen und würde wohl vom primitivsten Laienzirkel gemerkt werden.
Entferntere Leuchterscheinungen dagegen sollen — nun wieder mit der befreiten
Hand — durch eine mit durchlochtem Papier überklebte Taschenlampe
erzeugt werden. Dabei sollen „die herrlichsten Funkenphänomene*
entstehen. Ich möchte annehmen, daß Herr Fischer, was er behauptet, nicht
einmal ausprobiert hat. Ich habe es daraufhin ausprobiert und mich überzeugt
, daß matte wandernde Lichtscheine auf den Gegenständem des Zimmers,
aber niemals isolierte Lichter mitten im Sitzungsraume entstehen, wie sie voa
mir mit verschiedenen Medien und ebenso von anderen Forschern zweifelsfrei
beobachtet worden sind. Von dem Blitze bei meinem großen Apportphänomen,
wobei das Zimmer taghell erleuchtet wurde, ganz zu schweigen.

Das Tollste aber, was Ottokar Fischer sich leistet, ist seine Darstellung
gerade vom Zustandekommen eines Apportphänomens. Selbstverständlich wieder
mit der befreiten Hand der Versuchsperson. Hiervon gibt der Verfasser
am Kopfe seines Aufsatzes sogar zwei photographische Aufnahmen. Diese Aufnahmen
sollen offenbar die Leser des „Uhu" glauben machen, Herr Fischer
habe durch eine im geeigneten Moment gemachte Blitzlichtaufnahme die
dummen Spiritisten von der Unsinnigkeit ihres Tuns und dem Betrüge, dem
sie zum Opfer fielen, überzeugen können. Das eine Bild zeigt eine über den
Köpfen der Teilnehmer schwebende Rose, auf welche diese wie gebannt hinstarren
. Das andere Bild zeigt dann einen Herrn (diesmal also kein weibliches
Medium), der die Hand aus der Kette genommen hat und sich eben anschickt
, damit hinter seinem Rücken eine Rose auf den Sitzungstisch zu
werfen. Die Wurflinie ist auf der Photographie eingezeichnet. Wer will,
mag das nachzuahmen versuchen! Ob es einem trainierten Artisten gelingen»
kann, weiß ich nicht, schwerlich aber dem auf dem Fischer.sehen Photo dargestellten
behäbigen Mitbürger. Beide Aufnahmen sind nämlich nichts weiter,
als gestellte Bilder und bedeuten unter dem Gesichtspunkte, daß sie bestimmt
sind, für echte gehalten zu werden, eine grobe Irreführung des Publikums.
Hätte der Verfasser eine solche vermeiden wollen, wäre die Ueberschrift „Wie
ich mir das Zustandekommen von Apportphänomenen denke" oder eine ähnliche
angebracht gewesen. Oder will Herr Fischer wirklich behaupten, ein als
echt angesehenes Apportphänomen hätte sich irgendwo so zugetragen? Dann
bitte, wo und mit wessen Bekundung?

Daß es sich bei den von mir herangezogenen Aufnahmen tatsächlich um
gestellte Bilder handelt, geht aus ihrer Art ganz deutlich hervor. Zunächst
müßte, wenn es Blitzlichtaufnahmen wären, der Hintergrund mit erhellt sein.
Das ist nicht der Fall. Die im Apport begriffene Rose könnte nur unscharf
auf die Platte gekommen sein. Scharf, wie sie ist, ist sie entweder an der
Zimmerdecke befestigt gewesen oder nachträglich einkopiert worden. Die Blicke
der Sitzungsteilnehmer konnten nicht, wie auf dem Bilde, alle nach einem
Punkte konzentriert sein. Konnte man ja doch im Finstern den Punkt gar
nicht erfassen, von dem die Rose zu kommen im Begriff war. Und schließ-


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1932/0155