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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1932/0156
Kindborg: Entlarvung Ottokar Fischers.

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lieh: die Teilnehmer sitzen auf dem Bilde gar nicht um den Tisch herum,
sondern auf der einen Seite dicht gedrängt, teils damit das angebliche Verwechseln
der Hände vor sich gehen konnte, vor allem aber, damit vorn eine
breite Lücke für die Aufnahme geschaffen wurde. Diese Aufnahme ist dann
offenbar ebenso wie die zweite, für die dasselbe gilt und die auch dieselbe
Lücke aufweist, durch scharfe elektrische Beleuchtung von rechts seitlich zustande
gekommen. Meine dem ersten Eindruck entsprechende Beurteilung der
Ottokar Fischerschen Bilder ist mir von dem hinzugezogenen Obermeister der
Breslauer Photographeninnung, der zufällig auch den Namen Fischer führt,
bestätigt worden. Dieser Herr hat meinen ersten Eindruck zum Teil durch
die angeführten fachlichen Einzelheiten ergänzt.

Ein Gegenstück zu diesen Illustrationen bildet dann noch der Bericht des
Verfassers, daß ein englisches Apportmedium, nachdem es zuvor untersucht
war, sich wegen angeblichen Frierens im Gefolge der Untersuchung( I) (Ausrufungszeichen
von 0. F. angebracht) seinen Mantel in den Sitzungsraum
bringen ließ. „Daß in dem geschickt präparierten Futter des Mantels die
Blumen verborgen waren, fiel keinem der Sitzer ein.'4 Ja, hat dann Herr
Fischer dieses Medium nun auf frischer Tat ergriffen, die Blumen hervorgeholt
und die Anwesenden von dem beabsichtigten oder vollendeten Betrüge
überzeugt? Bitte, wo hat sich das zugetragen und wer bürgt dafür? Ich nehme
an, daß, wenn dieses Vorkommnis wahr wäre, Herr Fischer nicht verfehlt
haben würde, seine Entlarverkünsle in allen Einzelheiten der Presse zu
übergeben.

Ein gewisses Kuriosum ist die Behauptung Fischers, daß das zuweilen
berichtete Entschweben eines Tisches aus dem Zirkel in der Weise zustande
käme, daß das Medium im Dunklen mit dem Kopfe unter den Tisch gehe
und ihn mit dem Nacken emporwerfe. Wenn das überhaupt möglich ist,
würde wohl ein so in die Luft beförderter Tisch den Gegenübersitzenden an
den Kopf fliegen. Darüber, daß Tische ganz leicht entschweben können, liegt
mir ein glaubwürdiger Bericht aus einem früheren Breslauer Zirkel vor, in
dem die Tische bei matter Beleuchtung sich in der Luft umgedreht haben
sollen. Ich selbst habe ein solches Phänomen noch nicht l>eobachtet. Wohl
habe ich bei mir kleinere Tiseherhebungen beobachten und eine solche auch
photographieren können. Den Bericht bin ich nocli schuldig. Außerdem sah
ich in Budapest bei dem einen Röthysrhen Medium, Herrn Papp, unter guter
Beleuchtung einen Tisch mitten in der Stube» hoch emporschweben, wobei
das Medium, ein baumlanger Mann, mit beiden Händen darauf trommelte.

Ich muß es mir versagen, auf weitere Einzelheiten der Fischerschen ,,Vu(-
kiärungen* einzugehen. Wie mit einem der befreiten Füße des Mediunis
.,Geisterberührungen * — , an knien und selbst an Schultern der Sitzer" zustande
gebracht werden, ,,Tischglocken von unsichtbaren Händen ergriffen und
geläutet'* — „Taschentücher zu Knoten geknotet, Spieldosen durch Ein- und
Ausschalten des Hebels zum Erklingen und Verstummen gebracht" werden
und anderes mehr, möge Herr Fischer, wenn er katin, näher erklären oder
besser noch zeigen. Ich habe das SpieldoM'iiexpcriment bei Schrenck-Not/ing

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