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Zeitschrift für Parapsychologie. 3. Heft. (März 1932.)

in mindestens 3 Meter Entfernung vom Medium auf einem hohen Schranke
vor sich gehen sehn. (Einzelheiten finden sich in meinem Sitzungsberichte,
den der Versuchsleiter seinerzeit in das große Sammelwerk aufgenommen hat.)

Zum Schlüsse will ich Herrn Fischer nur noch einen Ausdruck in aller
OeffentÜchkeil entgegenhalten. Denn wenn er wörtlich sagt: „Der Beschützer
(ohne welchen kaum ein Medium denkbar ist) ..und dann die Unterstellung
einer Beihilfe zum Betrüge anschließt, so mögen alle Forscher, die
es angeht, daß ihnen hier in der Allgemeinheil der Vorwurf geistigen Zu-
lialtertums und bewußten Betrügertums gemacht wird, daraus nun endlich
erkennen, wo wir landen, wenn wir, statt unsere Zeit und Arbeit zu besserem
zu verwenden, uns immer wieder nur mit den tendenziösen Einwänden der
Gegner herumschlagen. Der Gegner, die eben durch diese Gegnerschaft ihre
wissenschaftliche, zum Teil sogar ihre materielle, Existenz aufrechterhalten. Wir
verhelfen dadurch nur gewissen Personen zu einer Bedeutung- die sie nicht
verdienen.

Kleine Mitteilungen.

Tibetanische Mystik.

Von Alexandra Da\id-Neel.

Die „Hainburger Nachrichten" vom 30. Oktober 1931 schreiben:

Üeber die Geheimnisse im Land des Dalai Lama spricht jetzt eine Europäerin
, Alexandra David-Neel, die nach langjährigem Aufenthalt in Lama-
Klöstern selbst Buddhistin geworden ist, in einem Buche, das sie unter dem
Titel „Heilige und Hexer" bei F. A. Brockhaus in Leipzig erscheinen läßt.
Sie beherrscht Sprache und Schrift der heiligen tibetischen Bücher, aber auch
das Rüstzeug der Seelenforschung unserer Zeit. Sie wurde von Lamas, deren
Vertrauen sie zu erringen wußte, in ihre geheimen Riten eingeführt und hat
so die grausame Schulung der tibetischen Mystiker von A bis Z durchgemacht.

Wir bringen im Vorabdruck folgendes interessante Kapitel.

Der gewöhnliche Verstorbene, der während einer Ohnmacht das Jenseits betreten
hat, wird sich, wenn sein Bewußtsein zurückgekehrt ist, nicht gleich über
seine Lage klar. Ein paar Tage lang spricht er noch mit seinen früheren Hausgenossen
und wundert sich, daß ihm niemand antwortet, daß keiner seine Gegenwart
zu bemerken scheint.

Ein Lama aus dem Kloster Litang in Osttibet erzählte mir, er habe durch
Vermittlung von Paos-Medien von Toten erfahren, wie sie versucht hätten, ihr
früheres Eigentum auch weiterhin zu gebrauchen. Sie wollten also etwa den Pflug
ergreifen, um ihre Felder zu bestellen, oder ihre aufgehängten Kleidungsstücke
vom TJagel nehmen und anziehen. Sie ärgerten sich dann, wenn sie die gewohnten
Bewegungen nicht ausführen konnten. Ein solcher Geist weiß nicht aus noch ein.
Was ist mit ihm nur geschehen? Da umstehen ja die Lamas einen leblosen Körper,
der dem seinen gleicht. Sollte er etwa tot sein?

Will sich der Entkörperte darüber Gewißheit verschaffen, so muß er sich
nach dem Volksglauben an eine sandige Stelle begeben und dort seine Fußspuren
betrachten. Sieht er seine Füße nach rückwärts gewandt, d. h. die Fersen nach
vorn, die Zehen nach hinten gerichtet, so kann er sich schon ruhig für tot halten.
Freilich wird man einwerfen: Was ist das für ein „Geist/*, der Füße hat? In
Wirklichkeit hat sie nicht der Geist, sondern der vorläufig noch mit ihm verbundene
Astralleib. Die Tibeter teilen mit den alten Aegyptern den Glauben an den
„Doppelgänger". Zu Lebzeiten, in gewöhnlichem Zustand, bleibt dieser Doppelgänger
eng mit dem materiellen Körper vereint. Unter gewissen Umständen
kann er ihn aber zeitweilig verlassen und sich fern von dem materiellen Körper
anderswo aufhalten oder unsichtbar bleiben und Wanderungen ausführen. Diese


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