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146 Zeitschrift für Parapsychologie. 4. Heft. (April 1932.)
erwies, weil sich die Kontrolle anders gestaltete. In dieser Sitzung ging, während
beide Medien — in ihrer Art eine Kontrollmöglichkeit gewährend — hinter
Stühlen standen, ein Ilexensabbath los: Gegenstände wurden geworfen, an Bildern
und Türen wurde geklopft. Am |3o. Oktober trat ein weiterer Fortschritt
der Kontrolle ein. Wir hatten dazwischen geäußert, daß während der Phänomene
des Mediums BX das Medium EX vielleicht unbewußt mithelfen könnte.
In der erwähnten Sitzung gab nun das auch im Trancezustand befindliche Medium
EX, während eines Glockenphänomens (Läuten der Glocke) des Mediums
BX beide Hände mir zur Kontrolle und ließ auch seine)
Füße kontrollieren. Um die Kontrolle noch überzeugender zu gestalten
, fertigte ich Leuchtblättchen an, die ich zum erstenmal in die Sitzung vom
20. November mitbrachte. Ich hatte die Leuchtblättchen im Nebenzimmer unter
einer hellen Lampe liegen lassen. Nachdem das Medium BX in Trance gekommen
war, fragte es sehr bald nach den Leuchtblättchen und steckte sie sich, als
sie geholt waren, am Gurt, an den Schuhen und den Knien an. Da das Medium
im'Trance/ustande seinen Oberkörper entblößt hatte, nahm es zwei Leuchtblättchen
in die Hände. Das Medium EX war in dieser Sitzung abwesend. In der
Sitzung vom 27. November, wo auch das Medium EX anwesend war, bekam auch
das letztere einige Leuchtblättchen vom Medium BX gereicht. In dieser Sitzung
wurde an eine in meiner Nähe befindliche Tür geklopft, wo niemand von dem
anderen Teilnehmern in der Nähe war. Hände und Füße beider Medien
wurden kontrolliert und waren mit Leuchtblättchen
besteckt. Es geschah nun hier noch etwas Wichtiges. Ich hatte für diese
Sitzung ein Likörglas leuchtend gemacht. Das Medium stellte das Likörglas auf
den Diwansitz neben sich, und legte die Leuchtblättchen herum. Während
Hände und Füße beider Medien kontrolliert wurden, konnte man sehen, wie
ein schwarzes ektoplasmatisches Gebilde an das Glas herankam, es zuerst umwarf
und es später aufzurichten suchte. Es sah mir aus, wie ein plumpes Handgebilde
mit kurzen ungeeigneten Fingeransätzen. Eine in dieser Sitzung anwesende
Person hatte den Eindruck eines Käfers mit kurzen beweglichen Füßen.
Um das Phänomen noch überzeugender zu gestalten, fertigte ich eine mit leuchtendem
Handgriff versehene leuchtende Fournierplatte von der Größe 3o X 5o cm
an. Und nun ereignete sich in der Sitzung vom 4. Dezember etwas Interessantes
, wobei die Begleitumstände sehr charakteristisch waren: Das Medium BX
legte die Platte auf seine Knie und bat um das Likörglas, von welchem aber
die Leuchtfarbe mittlerweile abgefallen war; natürlich hob es sich von der
Leuchtplatte nicht ab. Dies hatte das Medium BX im Trancezustande übersehen
, dazu reichte die Logik nicht mehr aus. Enttäuscht sagte, es: „Man sieht
es ja nicht", und sah sich hilflos um. Ich versuchte einen Löffel hinzulegen;
da er sich aber nicht groß genug abhob, holte ich aus meiner Tasche leinen
Lederhandschuh heraus, den ich zufällig bei mir hatte, und legte ihn auf das
Leuchtbrett. Nun gab das Medium die mit Leuchtblättchen besteckten Hände
zur Kontrolle und ließ auch die Füße kontrollieren; ich machte das Medium
darauf aufmerksam, daß dies nicht erforderlich sei, da man jetzt sehen könne,
ob über dem Leuchtbrett die Hände des Mediums oder etwas anderes erschei-
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