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Blacher: Zwei einwandfreie Experimente

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nen würde. Ich wollte dadurch dem Medium für die ersten Versuche die Arbeit
erleichtern Dann fünrte das Medium erst seine rechte und dann seine linke
Hand über das Brett und fragte, ob wir sie sehen. Auch das zweite Medium
mußte seine Hände über dem Brett zeigen. Darauf hielt das Medium BX beide
Hände mit gespreizten Fingern über dem stark leuchtenden Brette, auf dem
der Handschuh schwarz zu sehen war. Die Hände des Mediums wurden zum
Teil vom Widerschein beleuchtet. Die Anwesenden konnten ihre Gesichter ganz
nahe an das Brett heranführen. Ich sah — das Gesicht ganz nah über dem
Leuchtbrett —, wie der Handschuh sich während des Stöhnens des Mediums
ruckweise bewegte. Es war ganz deutlich zu sehen, daß zwischen Händen und
Handschuh keine sichtbare Verbindung vorhanden war. Die Bewegungen des
Handschuhs machten aber den Eindruck, als wenn er von einem Stock geschoben
würde. Trotz des schärfsten Aufpassens konnte nichts dem \ehnliches gesehen
werden. Es wäre interessant, ob für die „kritischen Parapsyehologen"
dieses Phänomen beweisend wäre oder nicht. Natürlich könnte man annehmen,
daß für einen Betrug durchsichtige Glasstäbe verwandt werden konnten, aber
die ganze Psychologie der Situation sprach dagegen, da über die beabsichtigte
Benutzung der Leuchtplatte niemand etwas vorher wußte, ein Glasstab einer
scharfen Beobachtung auch nicht entgehen konnte, und man übrigens für die
Zukunft diese Möglichkeil ausschalten konnte. Jedenfalls war diese Telekinese
das Resulta1 eines systematischen psychischen Aufbaus.

Noch ein interessanter Zug. Wenn jemand während der Phänomene ein
ektoplasmatisches Gebilde vermutete und sich so äußerte, wurde er sofort vom
Medium mit den Worten: „Nein, es ist die Hand des Mediums", korrigiert,
denen eine entsprechende überzeugende Bewegung dieser Hand folgte. Sehr oft
ermahnte das Medium im Trancezustande vor dem Experiment: „Paßt gut auf,
seht scharf hin!"

Das zweite Phänomen ereignete sich am 2. Oktober iq3i in der Sitzung, in
welcher die Glocke apportiert worden war. Da dieses Phänomen längere Zeit
zurückliegt, gebe ich meine diesbezüglichen Notizen mit einer nachträglichen Ergänzung
aus der Erinnerung1) wieder. Es heißt in meiner Niederschrift: Nachdem
schon hell gemacht wurde und alle herumsaßen und -standen und ich
mich begeistert über den Apport äußerte2), schlief das Medium noch einmal ein,
ließ dunkel machen, sagte, man darf das Medium nicht berühren, da es ihm
schmerze und meldete, daß die Glocke leuchten würde. Und tatsächlich sah
ich, als ich das Glas fühlte - ich kam dabei ganz leicht an die Hände des!
Mediums ar; es rief vor Schmerz „au, au!", wobei es schien, daß der Körper
in kataleptischem Zustande-war — und auf Geheiß des Mediums das Auge
direkt über dem Glase hielt, die Glocke im Glase schwach leuchten. Eine
Täuschung war ausgeschlossen. Ich führte dann die Gesichter der anderen auf
die Stelle hart über dem Glase und alle sahen die Glocke leuchten. Soweit

*) Das aus den Sitzungen flutende Material ist derart reichhaltig, daß ich
«eben meinen Facharbeiten gar nicht in der Lage bin, alles lückenlos und
erschöpfend zu notieren.

2) Ich tue es oft absichtlich, um die Medialität anzuregen.

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