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Zeitschrift für Parapsychologie. 4. Heft. (April 1932.)

manchmal auf Kommando erfolgenden — dröhnenden Schläge und Klopflaute
an Bell und Wänden, an das Bewegen zahlreicher Gegenstände, an das wiederholte
Anrücken des eisernen Bettes von der Wand, besonders an das Erlebnis
der direkten Schrift auf der Schiefertafel und das Ertönenlassen einer Klingel.
Ich erinnere ferner an die gewaltige Kraftauswirkung, welche das Zerbreche«
einer Holzlatte der Stehleiter und das Zerreißen der dicken Wäscheleine verursachte
. Wenn ich gleichwohl trotz meiner bedeutsamen Untersuchungen und
Feststellungen über den vorgekommenen Spuk bei entfernteren Familienangehörigen
im weiteren Umkreise Berlins mich nicht entschließen konnte,
.mich auf die eine oder andere Erklärungshypothese festzulegen, so geschah
dies nur deshalb, weil ich mir der wissenschaftlichen Verantwortung eines
solchen Unterfangens wohl bewußt war. Handelt es sich doch im vorliegenden
Falle um einen erstmalig von mir beobachteten Spukfall, d. h. um ein Erlebnis,
das ich — obwohl ich mancherlei bedeutende Medien kennengelernt habe und
zahlreiche großartige Phänomene phantastischer Natur bereits erlebte — hinsichtlich
seiner weltanschaulichen Auswirkung keineswegs in seiner Tragweite
unterschätzen würde. Ich stimme hier vollkommen mit Lambert überein,
wenn er in der Einleitung seiner Abhandlung „Spuk, Gespenster und Apport-
phänomene" sagt: „Die Wichtigkeit gerade der Gespenstererscheinungen und
Spukphänomene für die Weltanschauung springt in die Augen, denn es gibt
wenig andere okkulte Phänomene, welche die Richtigkeit der spiritistischen
Hypothese wahrscheinlicher machen. Und welche Frage kann für einen philosophisch
gerichteten Geist wichtiger sein als die Frage nach dem wie immer
gearteten Weiterleben nach dem leiblichen Tode. Doch hat man sich zu hüten
vor allzu raschen philosophischen und religiösen Schlüssen aus den zerstreuten
Tatsachen unseres Gebiets. Wir dürfen uns weder zu Phantasien hinreißen
lassen, wenn diese oder jene Tatsache deutlich das Weiterleben nach dem Tode
zu beweisen scheint, noch dürfen wir das gesamte Gebiet als unserer Beobachtung
unwert ansehen, weil die meisten der wahrscheinlich mit Geistern zusammenhängenden
Phänomene einen geistig so betrübend tiefstehenden Eindruck
machen. Noch immer ist die Feststellung der Tatbestände selbst das Wichtigste,
und wir müssen an diese Arbeit gehen mit derselben kühnen Ueberlegung, die
den Chemiker bei einer schwierigen Analyse, oder den Anatomien bei einer
interessanten Sektion beherrscht. Kein philosophisches oder religiöses Vorurteil
da¥f unseren Blick trüben, gerade weil unsere Tatsachen trotz ihrer uns widerstrebenden
Art für die Weltanschauung so weittragende Konsequenzen in sich
bergen.'*

Indem ich mir dieser von Lambert gewünschten „kühlen Ueberlegung"
wohl bewußt war, hielt ich einstweilen die ebenfalls oben geforderte „Feststellung
der Tatbestände" bei Abfassung meines Berichts für das Wichtigste,
und dies glaube ich, ist mir in übersichtlicher und anschaulicher Weise am
Hand eines besonders geeigneten und bedeutenden Falles wohl gelungen. Ich
folge auch hierin Lambert, der weiter sagt: „Im allgemeinen bevorzugen
wir mit Recht die experimentellen Forschungen; trotzdem wäre es töricht, die
spontanen Ereignisse, welche die experimentellen Feststellungen vielfach be-


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