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Sünner: Ergänzende Mitteilungen zu dem Spukfall in Charlotten bürg 161

Familie glaubte nämlich, daß ein etwa 2—3 Jahre vorher verstorbener Bruder
der Mutter, also ein Onkel der Berichterstatterin, die auslösende Ursache der
Spukerscheinungen sein könne, da dessen Tod von der Mutter, Frau Gerik,
wegen entstandener Erbschaftsschwierigkeiten sehr beklagt worden war, weil
das Grundstück in fremde Hände kam. — Wenn die Familie abends zusammensaß
und die Mutter darüber klagte und etwa die Worte äußerte, „das muß
uns nun passierenl" dann wurden die Spukerscheinungen besonders schlimm,
gleichsam als wenn diese Aeußerung der ausübenden Intelligenz unangenehm
sei. Die Mutter dachte zur damaligen Zeit immer noch viel an den Verstorbenen
, der zu Lebzeiten die Wirtschaft versorgt hatte und seit dessen Tod, wie
gesagt, für die Familie Erbschwierigkeiten entstanden waren. Die Familie war
katholisch und die alte Mutter wurde besonders von Frau Scheer und ihrer
Schwester Frau Muß als außerordentlich fromme und sehr mildtätige Frau
bezeichnel. Auch der anwesende Ehemann, Herr Scheer, der damals noch nicht
mit der Berichterstatterin verheiratet war, erinnert sich noch einiger auch von
ihm beobachteter Vorfälle. — Als besonders eindrucksvoll und ihr noch deutlich
in Erinnerung schildert Frau Scheer, daß Gegenstände vor den Augen der
Beobachter von einem Schrank verschwanden und in das Bett des Valers
transportiert wurden. Auch Porzellangegenslände verschwanden auf diese Art
und fanden sich dann wieder, und zwar unzerbrochen.

Als letztes Phänomen des, wie schon erwähnt, nur etwa 10 Tage andauernden
Spuks, ist der Berichterstatterin folgendes bemerkenswerte Vorkommnis
erinnerlich;

Ein großer Tisch wurde umgelegt, die Tischplatte nach unten, die Tischbeine
nach oben stehend, und zwar war die darauf liegende Decke nicht etwa
heruntergefallen, sondern sie war so akkurat unter die Tischplatte gelegt und
ausgebreitet, daß es aussah, als sei sie nur durch menschliche Hände so hingelegt
worden.

Damit hörte der Spuk für längere Zeit auf, um im folgenden Jahr zur
selben Zeit sich nur noch ganz wenig einmal wieder einzustellen. Besonders
ist der Berichterstatterin aus diesem zweiten Auftreten noch das Krabbeln in
den Möbeln erinnerlich. Seitdem kehrte er nicht wieder und ist gänzlieh verschwunden
, was die Familie auf die verschiedenen stillen Messen, die sie leseu
ließ, zurückführt. —

Eine Frau E. v. Sch. aus Hannover teilte u. a. mit, daß sie selbst einen ähnlichen
Spukfall erlebt, und außerdem habe eine Krankenschwester ihr erzähl!,
daß sie gleiches mitgemacht habe. Diese Familie habe die ganze Wohnung
durch ihren Pfarrer aussegnen lassen und außerdem für den Verstorbenen (es
war ebenfalls ein Herr) Messen lesen lassen. Seitdem sei nie wieder ein derartiger
Spuk aufgetreten. Die Schreiberin gibt den Rat, dieses auch zu versuchen
, und für den Onkel der kleinen Lucie ein Seelenamt abzuhalten, nachdem
sie vorher die Wohnung aussegnen gelassen. Sie verspricht sich davon für
das Kind Ruhe und für die ganze Familie Befreiung. Auch mit dieser Dame
setzte ich mich in Verbindung, worauf sie mir liebenswürdigerweise den nachstehenden
ergänzenden Bericht übersandte.

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