Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1932/0200
v. Schrenck-Not/ing: Die Entwicklung des Okkultismus zur Parapsychologie 171

liehe Zusätze ergänzt werden, weil er sonst in das Schema der Telepathie nicht
hineinpaßt.

Dnser Autor brauchl zu diesem Zweck drei Voraussetzungen, zu denen der
Bericht nichl die geringste Veranlassung gibt.

Erstens: Es liegt Einbruchsdiebsfahl (Unterschlagung?) und Brand-
still ung vor.

Zweitens: Der Verbrecher kennt den Aufbewahrungsort der Papiere,
weiß aber nichl, daß dieselben zur Zeil der Brandstiftung bereits in Sicherheit
gebracht waren.

Drittens: Der lediglich in der Phantasie Baerwald* \orhandene Brandstifter
suggerierte telepathisch der Frau K., seine Absicht, obwohl er mit derselben
durch keinerlei geistige oder sonstige Bande verknüpft war.

Daß dieser Brand durch Invorsichligkeil, unglücklichen Zufall eder Selbstentzündung
entstanden sei, wird gar nicht in Rechnung gezogen, weil es
eben zum vorgefaßten Dogma nicht paßt. Hätte wirklieh damals Brandstiftung
eine Bolle gespielt, so würde Verfasser doch sicher dieses wichtige Moment in
dem Bericht mitgeteilt haben.

Somit muß die Frage lauten: was bleibt \on der telepathischen .Erklärung
übrig, wenn es sich hier nicht um Brandstiftung, sondern um ein anderweitiges
Entstehen des Feuers handelt?

Der vorstehend geschilderte Fall zeigt an einem treffenden Beispiel, auf
welche Abwege das Denken geraten kann, wenn es mit vorgefaßter Theorie
an die Prülung des Tatsachenmaterials herantritt.

Es muß direkt in Vbrede gestellt werden, daß, wie Baerwald auf S. 3a
behauptet, mit der „ueuen(?)" Erkenntnis telepathischer Zusammenhänge den
metaphysischen Okkullisten (warum metaphysisch? gibt es auch nichlmela-
ph\sische Okkultisten?) der Boden abgegraben werde. Wirklich gut fundierte
Prophetielalle lassen >ich weder durch Radioaktivität, noch überhaupt durch
Telepathie erklaren, ebenso die Gesamtheit der Beobachtung räumlichen llell-
sehens (besonders auf große Entfernung) durch Hyperästhesie der Sinnesorgane
od*'i durch psychischen Transfer. Hierfür den iNaehweis im einzelnen
zu erbringen, würde den Rahmen dieser Arbeit weil überschreiten.

Schließlich sei noch darauf hingewiesen, daß Baerwald seinen vorstehend
skizzierten Standpunkt in dem 1926 erschienenen Werk ,,Okkultismus und
Spiritismus" (Berlin, Deutsche Buchgemeinschafl) in abgekürzter Form
wiederholt.

Die S p u k p h ä n o m e n e.

Ein schwieriges, unaufgeklärtes Kapitel in der Geschichte des Okkultismus
betrifft die sogenannten S p u k p h ä n o m e n e, welche heule vielfach noch
mit \berglauben und Betrug eng verquickt sind, obwohl zahlreiche Berichte
über diese Klasse eigenartiger Vorgänge aus allen Zeilaltern vorliegen, und
zwar vom tiefsten \ltertuin bis in die Gegenwart.

Die neuzeitliche Forschung hat nun begonnen, auch dieses Mysterium einer


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1932/0200