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v. Schrenck-Notzing: Die Entwicklung des Okkultismus zur Parapsychologie 175

Spuks. Im Ganzen soll unter Spukerlebnissen 3o/jmal ein Todesfall vorangegangen
sein. Das erscheint doch elvvas willkürlich bei der Häufigkeit der
Todesfalle in alJen möglichen Räumen. Merkwürdigerweise schließt Bozzano,
wie Kemmerich weiter berichtet, in nur 12 Fallen mit Bestimmtheit einen
Todesfall als Spukursäche aus.

Bei einer ansehnlichen Reihe derartiger Vorkommnisse tritt der mit dem
Spuk ins Auge gefaßte Zweck klar zu Tage. Wird derselbe von den Lebenden
erfüllt, so hört der Spuk auf.

Kemmerich nimmt eine Telepathie zwischen Lebenden und Toten an. Wenn
er den Wunsch ausspricht, daß dieses schwierige Gebiet, das noch eine Fülle
von Rätseln darbietet, von den Gelehrten im Geiste der Wahrheitsliebe durchforscht
werde, so kann man ihm darin nur beistimmen.

Eine allgemeine Uebersicht über „Spuk. Gespenster und \pportphano-
mene" (Werdende Wissenschaft, Berlin i<p3, Pyramidenverlag} gibt Rudolf
Lambert. Er unterscheidet immaterielle Spukerscheinungen (Sinneswahrnehmungen
subjektiver Art, akustische, optische Eindrücke usw.) von den
materiellen Spukphänomenen, bei welchen objektive, von allen Vnwesenden
kontrollierbare Veränderungen an Objekten vor sich gehen (Bewegungen unberührter
Gegenstände, Licht- und Feuererscheimmgen, materielle Gespenster
und Apporte, Steinregen und dergl.). Vielfach ist das Erlebnis aus materiellen
und immateriellen Momenten zusammengesetzt.

Lambert kommt mit d* \ssier zu dem Resultat, daß in gewesen, wenn auch
seltenen Fallen die Tätigkeit der menschlichen Persönlichkeit sich noch einige
Zeit nach dem Aufhören der Lehenserseheinungcu fortzusetzen vermag. Es
wäre unter Umständen nicht undenkbar, daß die Seele den Tod überlebt, um
von neuem zu sterben Bei Erörterung der Spuktheorie räumt Lambert ein,
daß Fälle, welche für die spiritistische Hypothese sprechen, verhältnismäßig
selten vorkommen, kann aber zum Verständnis des einfältigen Charakters der
meisten Spukvorgange nichts Plausibles vorbringen.

Verfasser hatte Gelegenheit zur Bearbeitung mehrerer Spuk (alle, von denen
der erste, betitelt „Der Spuk in llopfgarten. Eine gerichtliche Feststellung
telekineiischer Phänomene" in Rroschürenfoim (Leipzig, Mutze) i(y>i veröffentlicht
wurde. (Vortrag gehalten am 29. August 19/u auf dem Internationalen
Kongreß für Psychische Forschung in Kopenhagen.) Es handelte sieh
nach den Vussagm der vereidigten Zeugen um Klopferscheimmgen und Bewegungen
unberührtei Gegenstände, -- Manifestationen, die jedoch nur i'i Tage
anhielten und zum feil sogar durch die Polizeibeamlen aus »eigener Beobachtung
bestätigt wurden. Merkwürdigerweise begannen die Phänomene nach Eintritt
eines durch Mißbrauch der Hypnose erzeugten Dämmerzustandes bei leiner
Lhrmachergattin, die in dem Spukzimmer durch Krankheit ans Bett gefesselt
war, hielten während der i^tägigen Dauer desselben an und verschwanden,
sobald Patientin durch ärztliche Hilfe aus ihrem Delirium erwacht war. Alles
deutete bei der Schwerkranken auf eine enge körperliehe Beziehung zu den
lelekinetischen Wirkungen und bildet eine Bestätigung für die animislische
Erklärungsweise derselben. INur in der Dunkelheit, abends und bei Nacht,


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